Silvester
HEILIGER DER ZEITWENDE

Figur des heiligen Silvester aus Airischwand (Dekanat Moosburg
  • Figur des heiligen Silvester aus Airischwand (Dekanat Moosburg
  • hochgeladen von Josef Koller

Papst Silvester I.
Heiliger der Zeitenwende
Er soll einen Drachen besiegt und einen toten Stier wieder zum Leben erweckt haben. Mehr über diese und weitere Legenden rund um den heiligen Silvester lesen Sie hier.
Um 1520 entstandene Figur des heiligen Silvester aus Airischwand (Dekanat Moosburg)© EOM/HA Kunst/Wahl-Geiger
Der heilige Silvester passt perfekt zum letzten Tag des Jahres – fällt sein Leben doch in eine typische Zeit des Umbruchs und Wandels. Gerade erst zum Priester geweiht, vermutlich im Jahr 284, muss er sich vor den Christenverfolgern des Kaisers Diokletian in Sicherheit bringen. Drei Jahrzehnte später, 314, wird er zum Papst gewählt, gerade einmal ein Jahr, nachdem Kaiser Konstantin sich dem Christentum zugewandt, der Kirche Freiheit und jedem Bürger des Reiches das Recht auf freie Religionsausübung geschenkt hat.
Man weiß kaum etwas über Silvester I., außer, dass er geborener Römer war und über den Priscilla-Katakomben eine Kirche baute, wo er nach seinem Tod im Jahr 335 auch bestattet wurde, um später in die Kirche San Silvestro in Capite überführt zu werden. So ziemlich alles andere ist Legende. Sie erzählt vor allem von Silvesters Standhaftigkeit während der noch einmal wütend aufflackernden Verfolgung: Er redete dem Statthalter ins Gewissen, der ihn zwingen wollte, die von ihm verwalteten Besitztümer von Christen herauszugeben – und tatsächlich erstickte der Politiker an einer Fischgräte. Er soll den angeblich aussätzigen Kaiser Konstantin geheilt und gleich auch noch bekehrt haben.
Reiches Brauchtum in der Silvesternacht
Und weil die Kaiserinmutter Helena ihren mittlerweile getauften Sohn Konstantin nun plötzlich für das Judentum gewinnen wollte, führte Silvester nach der Legende höchst erfolgreich ein Streitgespräch mit zwölf gelehrten Rabbinern. Der zwölfte soll sogar einen Stier durch die bloße Nennung des Namens Gottes getötet haben, um die Kraft seines Glaubens zu erweisen. Silvester aber gelang es, das Wunder zu toppen: Er erweckte den toten Stier wieder zum Leben, worauf sich die zwölf Rabbiner samt der Kaiserinmutter sogleich taufen ließen. Auch mit heidnischen Priestern wurde Silvester fertig, indem er einen Drachen besiegte.
In Wirklichkeit spielte Silvester weder bei der folgenschweren Hinwendung Konstantins zum Christentum noch bei den späteren dogmatischen und kirchenpolitischen Auseinandersetzungen eine Rolle, die den Zeitgenossen im Gedächtnis geblieben wäre. Weder an der Reichssynode in Arles, wo es um die Lehre der Donatisten ging, noch am ersten ökumenischen Konzil von Nicäa 325 mit der Weichenstellung gegen die Arianer und dem Bekenntnis zur Göttlichkeit Christi – Arius wollte in ihm nur ein besonders begnadetes Geschöpf sehen – nahm er teil; er könne die Apostelgräber in Rom doch nicht im Stich lassen, schrieb er nach Arles.
Immerhin wurde schon im fünften Jahrhundert überall in Europa sein Fest gefeiert, er avancierte zum Patron der Haustiere, und in der Silvesternacht entwickelte sich ein reiches Brauchtum mit Umzügen und geheimnisvollen Orakeln. (Christian Feldmann)

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