Steinzeit
Grabungen in Rechnitz bringen neue Erkenntnisse über frühe Siedler

Astrid und Wilfried Tögel von der Archäologie Burgenland beim händischen Überputzen der Grabungsfläche.
 | Foto: Archäologie Burgenland/Nikolaus Franz
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  • Astrid und Wilfried Tögel von der Archäologie Burgenland beim händischen Überputzen der Grabungsfläche.
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In Rechnitz wird derzeit Archäologie hautnah betrieben: Im Rahmen des „Masterplanes Archäologie“ des Landes Burgenland führt die Archäologie Burgenland Rettungsgrabungen auf jenem Areal durch, auf dem bald das neue archäologische Besucherzentrum „Kreisgrabenanlage und Steinzeitdorf“ entstehen soll.

RECHNITZ. "Mit den Ausgrabungen erfolgt der letzte notwendige Schritt, um mit den Errichtungsarbeiten beginnen zu können“, erklärt Landeshauptmann und Kulturreferent Hans Peter Doskozil. Er betont die Bedeutung des Projekts: „Es freut mich außerordentlich, dass in Rechnitz ein Zentrum entsteht, das nicht nur unser Wissen über die Geschichte vertieft, sondern auch Naherholung und Kulturtourismus fördert.“

Hannes Wagner, Landesimmobilien Burgenland, Nikolaus Franz, Leiter der Archäologie Burgenland, Martin Kramelhofer, Bürgermeister der Gemeinde Rechnitz und Claudia Priber, Geschäftsführerin Kultur Betriebe Burgenland GmbH, bei der Kick-off-Veranstaltung zum Projekt „Kreisgrabenanlage Rechznitz“ im September des Vorjahres. | Foto: Archäologie Burgenland/Nikolaus Franz
  • Hannes Wagner, Landesimmobilien Burgenland, Nikolaus Franz, Leiter der Archäologie Burgenland, Martin Kramelhofer, Bürgermeister der Gemeinde Rechnitz und Claudia Priber, Geschäftsführerin Kultur Betriebe Burgenland GmbH, bei der Kick-off-Veranstaltung zum Projekt „Kreisgrabenanlage Rechznitz“ im September des Vorjahres.
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Drei monumentale Kreisgrabenanlagen 

Das Gemeindegebiet von Rechnitz hat in den vergangenen Jahren immer wieder für archäologische Sensationen gesorgt. Luftbildaufnahmen und geophysikalische Messungen belegen gleich drei mittelneolithische Kreisgrabenanlagen aus dem 5. Jahrtausend vor Christus, monumentale Bauwerke mit bis zu 105 Metern Durchmesser. Damit gehört Rechnitz zu den bedeutendsten Fundorten dieser Epoche in Mitteleuropa.

„Durch die Existenz von gleich drei dieser Anlagen in unmittelbarer Nachbarschaft kann der Fundort als überregionales Zentrum im Mittelneolithikum gelten“, erklärt Nikolaus Franz, Leiter der Archäologie Burgenland. Die Grabungen seien notwendig, da die anstehenden Bauarbeiten die wertvollen Befunde gefährden.

Die Projektfläche „Kreisgrabenanlage & Steinzeitdorf Rechnitz“ aus der Vogelperspektive | Foto: Archäologie Burgenland/Nikolaus Franz
  • Die Projektfläche „Kreisgrabenanlage & Steinzeitdorf Rechnitz“ aus der Vogelperspektive
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Ein Blick in die Steinzeit

Bei den aktuellen Arbeiten konnte das Archäologenteam bereits zahlreiche Spuren der frühen Besiedlung dokumentieren: Gruben, Pfostensetzungen und Keramikfunde lassen das Leben der jungsteinzeitlichen Siedler greifbar werden. Sogar ein bislang nur geomagnetisch bekanntes frühneolithisches Erdwerk wurde erstmals im Boden nachgewiesen.

"Die Grabungen öffnen ein regelrechtes Fenster in die Steinzeit", so Franz. "Hier sehen wir, wie die Menschen im 6. Jahrtausend vor Christus begannen, Ackerbau und Viehzucht auf heutigem burgenländischen Gebiet zu etablieren – ein revolutionärer Schritt nach Jahrtausenden des Jagens und Sammelns."

Der Grabungsschnitt folgt der zukünftigen Anlage des Spazierweges, der vom Besucherpavillon zur Kreisgrabenanlage führen wird. Basis für die Ausgrabungen sind geomagnetische Bodenuntersuchungen von GeoSphere Austria.
 | Foto: Archäologie Burgenland/Nikolaus Franz
  • Der Grabungsschnitt folgt der zukünftigen Anlage des Spazierweges, der vom Besucherpavillon zur Kreisgrabenanlage führen wird. Basis für die Ausgrabungen sind geomagnetische Bodenuntersuchungen von GeoSphere Austria.
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Forschung und Tourismus Hand in Hand

Neben der archäologischen Dokumentation werden Materialproben für bioarchäologische Analysen entnommen. Zusätzlich untersucht ein Forschungsprojekt der Universität Wien Bodenprofile, um die Entstehung des landwirtschaftlich genutzten Bodens besser zu verstehen.

Für die Gemeinde und die Region eröffnen die Funde neue Perspektiven. Mit dem geplanten Besucherzentrum will man die jahrtausendealten Spuren der Menschheit sichtbar machen – und zugleich einen Impuls für den Kulturtourismus im Südburgenland setzen.

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