Das hat sich gewaschen: Selbstgestricktes richtig pflegen
Der Umgang mit Wolle ist ein wahrhaft sinnliches Erlebnis. Wo man im Moment auch hinsieht, klappern Menschen mit den Nadeln. Doch wie lassen sich der Tragekomfort, die Form und die Schönheit der selbstgemachten „Kunstwerke“ am besten bewahren? Darf man einen Angora-Pulli einfach in die Waschmaschine geben?
„Alles rein, Deckel zu und los ist zwar bequem, aber bei handgestrickter Kleidung nicht unbedingt zu empfehlen. Um möglichst lange Freude an selbstgemachter Strickmode zu haben, ist es ratsam einige grundsätzliche Wasch- und Pflegehinweise zu beachten und zusätzlich einen Blick auf die Banderole des jeweiligen Garns zu werfen“, erklärt Mag. Gerald Kauschitz, Gründer und Geschäftsführer von Woolmarket. Der österreichische Woll-Online-Shop bietet Strickfans übrigens ein besonders praktisches Service: „Helga hilft“. Bei allen Belangen rund um das Thema Wolle steht Helga rund um die Uhr per E-Mail zur Verfügung und gibt ihr langjähriges Fachwissen weiter.
Tipp 1: Vorzugsweise mit der Hand
Sommergarne wie Seide, Viskose, Baumwolle oder Leinen können meist bei 30 Grad im Wollwaschprogram in der Waschmaschine gepflegt werden. Aber nicht alle Strickgarne sind waschmaschinenfest, daher empfiehlt sich im Zweifelsfall immer noch die gute alte Handwäsche. Vor allem Edelgarne wie Merino, Alpaca, Mohair, Angora und Cashmere sollten mit schonender Handwäsche gereinigt werden. Die Kleidung dabei vorsichtig in einer lauwarmen Waschlauge aus speziellem Wollwaschmittel bzw. mildem Haarpflegemittel hin und her bewegen. Niemals stark reiben, da die Fasern dadurch verfilzen oder einlaufen können. Abschließend mehrmals mit klarem Wasser gut spülen.
Tipp 2: Liegend in Form bringen
Nach der Handwäsche das Wasser aus dem Kleidungsstück vorsichtig herausdrücken, aber keinesfalls auswringen. Anschließend das noch feuchte Teil in Form ziehen und auf einem Handtuch liegend trocknen. Niemals Heizungsluft oder direkter Sonnenstrahlung aussetzen, ansonsten werden die Fasern kratzig.
Tipp 3: Erholung ist angesagt
Als Naturfaser besitzt Wolle eine sogenannte Selbsterholungseigenschaft, daher erübrigt sich in der Regel das Bügeln. Sollte die Kleidung nach dem Trocknen noch etwas knittrig aussehen am besten während dem Duschen ins Badezimmer legen, durch die Luftfeuchtigkeit glätten sich die Falten wie von selbst!
Tipp 4: Feintuning für eine extra Portion Flausch
Mohair-Pullover verlieren nach der Wäsche oftmals ihr flauschiges Aussehen. Nach dem liegenden Trocknen das Kleidungsstück einfach für einige Minuten in die Kühltruhe legen oder mit einer feinen Babybürste vorsichtig über die Faser kämmen, so kommt im Handumdrehen der Flauscheffekt wieder zum Vorschein.
Tipp 5: Auf die Lagerung achten
Wollsachen möglichst vor Licht geschützt aufbewahren, damit die Farben nicht ausbleichen. Außerdem sollten Stricksachen vorzugsweise liegend in den Kasten gegeben werden, auf einem Bügel hängend würden sich die Teile durch ihr Eigengewicht verziehen. Pullis aus besonders flauschigen Garnen möglichst obenauf legen, damit die Härchen nicht niedergedrückt werden.
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