Döbling
Michael Heltau rettet das Grab von Käthe Gold
Michael Heltau rettete das Grab von Burgschauspielerin Käthe Gold vor der drohenden Auflassung.
DÖBLING. Rund 5.500 Gräber laufen jedes Jahr in Wien aus, weil niemand mehr dafür bezahlt oder es schlicht keine Nachfahren gibt. Die Auflösung drohte vor Kurzem auch dem Grab von Käthe Gold am Sieveringer Friedhof: Zwar gibt es einen Nutzungsberechtigten ihrer Grabstätte, „ob derjenige die Grabkosten nicht bezahlt hat, oder ob es andere Gründe gab, darf wegen Datenschutzes aber nicht bekanntgegeben werden“, erklärt Florian Keusch, Sprecher der Wiener Friedhöfe, „jedenfalls kam es zu einem Auflassungsverfahren.“
Das konnte nun verhindert werden – zu verdanken ist das Burgtheater-Doyen Michael Heltau: Der 87-Jährige wohnt seit 1969 in Salmannsdorf. Ganz in der Nähe befindet sich der Sieveringer Friedhof, wo Heltaus verstorbene Burgtheater-Kollegin Käthe Gold begraben liegt. Sie hieß eigentlich Katharina Stephanie Gold: Gruppe 29, Reihe 5, Grab 9.
Die 1907 in Wien geborene Tochter eines Schlossers debütierte bereits als Kind an der Staatsoper, bevor Theaterengagements in Bern, Breslau, München, Berlin und Zürich folgten. 1947 wechselte Gold ans Burgtheater – überall wurde sie vom Publikum gefeiert. Heltau ist Gold auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“, oft begegnet, etwa im Theaterstück „Glasmenagerie“. 1997 starb die Schauspielerin mit 90 Jahren.
„Wenn das Nutzungsrecht abläuft, wird man von uns angeschrieben“, erklärt Florian Keusch von den Wiener Friedhöfen, „und dann noch einmal, bevor schließlich ein rotes Taferl ans Grab kommt.“ Nach Michael Heltaus brieflichem Hinweis wurde Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) aktiv: „Golds Ruhestätte ist in ein ehrenhalber gewidmetes Grab umgewandelt worden“, lässt die Stadträtin verlauten. Ehrensache, schließlich war Gold Trägerin der Goldenen Ehrenmedaille und des Ehrenrings der Stadt Wien.
Auch ein Weg ehrt Käthe Gold
Michael Heltau hat das Andenken an seine Schauspielerkollegin Käthe Gold auch bereits in der Vergangenheit hochgehalten: „Dank dem damaligen Bezirksvorsteher Adi Tiller ist auch schon meine Initiative erfolgreich gewesen, Käthe Gold mit einem Straßennamen zu ehren: dem Käthe-Gold-Weg in Grinzing, unmittelbar neben dem Paula-Wessely-Weg“, erinnert sich Heltau und ergänzt: „Beide großen Schauspielerinnen waren ja Jahrgangskolleginnen an der Akademie für Musik und Darstellende Kunst.“
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