Gemeindebau
Mira Lobe für immer in ihrem Döblinger Zuhause verewigt
Mira Lobe zählt mit ihren Kinderbüchern zu den bedeutendsten Autorinnen. Ihre Leistungen wurden jetzt einmal mehr anerkannt. Ein Gemeindebau in Döbling trägt ab sofort ihren Namen.
WIEN/DÖBLING. Mit ihren Büchern prägte sie viele Menschen in ihrer Kindheit. Mira Lobes Kinderbüchern „Das kleine Ich bin ich“ oder „Die Omama im Apfelbaum" zählen zu den absoluten Klassikern. Um der Literatin Tribut zu zollen, trägt jetzt ein Döblinger Gemeindebau ihren Namen.
Es ist nicht irgendein Gemeindebau, der nach Lobe benannt wurde. Die berühmte Kinderbuchautorin lebte selbst in der Boschstraße 24. Ab sofort wird die dortige Wohnhausanlage, die mehrere parallel und winkelig zueinander geordnete Blöcke umfasst, den Namen „Mira-Lobe-Hof“ tragen.
„Mit ihren Erzählungen hat sie unzählige Kinder - aber auch Erwachsene - zum Nachdenken angeregt, die Fantasie beflügelt und ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Der Gemeindebau, der heute nach ihr benannt wird, durfte sich ihr Zuhause nennen. Mit der Benennung wollen wir eine große Wienerin, die Generationen durch ihre Geschichten geprägt hat, in bleibender Erinnerung behalten", sagte Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Katrin Gaál (SPÖ).
Ein würdiges Denkmal
Mira Lobe kam 1913 als Hilde Mirijam Rosenthal in Görlitz an der heutigen deutsch-polnischen Grenze auf die Welt, wurde später als Jüdin nicht zum Studium zugelassen und besuchte daraufhin die Berliner Textil- und Modeschule. 1936 flüchtete sie nach Palästina, wo sie den Schauspieler und Regisseur Friedrich Lobe kennen und lieben lernte.
Zu dieser Zeit begann sie mit dem Schreiben der Kinderbücher. Ihre ersten Werke veröffentlichte sie allerdings noch auf Hebräisch. Ins Deutsche wechselte sie erst, als sie 1950 nach Wien zog. In ihrer Zeit als Schriftstellerin schrieb sie über 100 Kinderbücher für verschiedene Altersstufen. Vor allem Gerechtigkeit, Gemeinsamkeit, Solidarität und die Selbstbehauptung der Figuren spielen in ihren Geschichten eine wichtige Rolle.
Ihre außergewöhnlichen Leistungen wurden stets gewürdigt. So erhielt Lobe zahlreiche Auszeichnungen, wie zum Beispiel vier Mal den Österreichischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur und zehn Mal den Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien. „Es freut mich sehr, dass wir mit der Benennung der Wohnhausanlage in der Boschstraße 24 in „Mira-Lobe-Hof“ einer bedeutenden Frau und Kinderbuchliteratin ein gebührendes Denkmal in Döbling schaffen konnten“, sagte Bezirksvorsteher-Stellvertreter Thomas Mader (SPÖ).
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.