Sozialwerke Clara Fey
Missbrauchte Kinder in der Weihnachtszeit betreuen

- Sabrina Pernold ist Sozialpädagogin und betreut Kinder, die nicht mehr bei der Familie sein können oder dürfen. Auch in der Weihnachtszeit wird sie arbeiten.
- Foto: Nathanael Peterlini
- hochgeladen von Nathanael Peterlini
Sabrina Pernold ist Sozialpädagogin und betreut eine Wohngruppe der Sozialwerke Clara Fey in Döbling. Dort sind neun Kinder untergebracht, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr bei ihren Eltern wohnen können oder dürfen. Auch in der Weihnachtszeit wird sie arbeiten.
WIEN/DÖBLING. Ein großes Tor am Stefan-Esders-Platz 1 führt auf das Gelände der Sozialwerke Clara Fey. Dort werden auf vier Wohngruppen verteilt 36 Kinder im Alter von 3 bis 18 Jahren betreut. Teilweise erlebten sie Gewalt, wurden missbraucht, lebten mit psychisch kranken oder substanzabhängigen Eltern. Deshalb wurden sie von ihrer Familie getrennt. In den Wohngruppen (WG) werden sie von Fachpersonal umsorgt, auch in der Weihnachtszeit werden die Kinder nicht alleine gelassen.
Eine der Sozialpädagoginnen, die ihre Weihnachtstage hier verbringt, ist Sabrina Pernold: Die 33-Jährige arbeitet seit fünfeinhalb Jahren bei den Sozialwerken Clara Fey und betreut eine WG mit neun Kindern. Ihre Aufgaben mit den Kindern sei "eigentlich alles": "Ich unterstütze sie bei den Hausübungen und beim Lernen, gestalte mit ihnen gemeinsam ihre Freizeit oder fördere sie in den verschiedensten Bereichen. Wo auch immer die Kinder Präsenz und Unterstützung brauchen, bin ich da".
Bindung entsteht am Abend
Der Job sei kein leichter, die Kinder seien traumatisiert und leben das oft an den Facharbeitenden aus. Man müsse lernen, damit umzugehen: "Ich liebe meinen Job und bin froh, hier zu sein." Oft hat sie Nachtschichten, diese gefallen ihr: "Da entsteht einfach eine andere Bindung zu den Kindern. Ich bin da, wenn sie schlafen gehen und wenn sie aufwachen."

- Die Sozialwerke Clara Fey in Döbling sind eine Einrichtung für Kinder, die teilweise Missbrauch und Gewalt erlebt haben.
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Die große Herausforderung der Arbeit sei das "Aushalten": "Die Kinder wissen nicht, ob wir bei ihnen bleiben und sind unsicher: "'Geh doch, lass mich doch, kündig doch.' Wir aber halten durch und verlassen die Kinder nicht". Erfolgserlebnisse machen all diese Opfer wett. Auf die Frage, wieso sie sich entschieden habe, zu Weihnachten zu arbeiten, antwortet sie pragmatisch: "Unsere Kinder brauchen ja trotzdem Betreuung."
Sie finde es toll, mit ihnen schöne Feiertage zu verbringen. Die Zeit sei eine besondere, ein Adventkranz mit LED-Kerzen schmückt die WG: "Wir lesen zusammen Geschichten und erklären den Kindern, was diese Zeit so besonders macht". Am 24. kommt das Christkind in die WG. "Da sind die Kinder immer sehr aufgeregt. Bevor es an die Geschenke geht, werden wir gemeinsam singen."

- Christoph Stressler, Gesamtleiter des Bereiches Pädagogik, schätzt die Arbeit der Sozialpädagogin.
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Die restlichen Feiertage mache man eben das, was man an Feiertagen macht: Adventmarkt, Spiele, Ausflüge und Eislaufen. Nicht jedes Kind ist glücklich darüber, Weihnachten nicht bei der Familie, sondern in der WG zu verbringen: "Wir erklären ihnen, dass es nicht anders geht. Dann fragen wir sie, was sie gerne tun würden und versuchen, ihnen ein schönes Programm zusammenzustellen." Christoph Stressler, Gesamtleiter des Bereiches Pädagogik, schätzt die Arbeit der Sozialpädagogin: „Mit viel Expertise und Einfühlungsvermögen unterstützt sie die Kinder beim Einleben und Leben hier. Man merkt, wie gerne sie den Kindern hilft. Deshalb, finde ich, ist sie ein Engel“.
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