Geschichte in Döbling
Sonderausstellung zum Karl-Marx-Hof verlängert
Der Waschsalon Karl-Marx-Hof beschäftigt sich mit der Geschichte des Gemeindebaus. Die dazugehörige Sonderausstellung wurde nun verlängert. Auch eigene Stadtspaziergänge werden durch Döblings Gemeindebauten angeboten.
WIEN/DÖBLING. "Das Rote Wien" im Waschsalon Karl-Marx-Hof begeistert seine Besucher und Besucherinnen mit der Sonderausstellung "Schöner Wohnen im Roten Wien". Aufgrund des großen Interesses wird die Sonderausstellung im Waschsalon Karl-Marx-Hof, Halteraugasse 7, nun bis 1. September 2024 verlängert.
Die Anfänge des Roten Wiens gehen auf 1919 zurück. Zu diesem Zeitpunkt sind von den 550.000 Wohnungen über 70 Prozent Kleinwohnungen mit maximal eineinhalb Zimmern. Luxus war damals jedoch Fehlanzeige. Klosett und Wasserleitung befinden sich bei über 90 Prozent aller Wohnungen auf dem Gang, 16 Prozent verfügen nicht einmal über eine Küche. Gerade einmal sieben Prozent verfügen über elektrisches Licht. In diesen Kleinstwohnungen wurde es auch noch richtig eng, in der Regel lebten dort sechs oder mehr Bewohner und Bewohnerinnen.
Damalige Wohnbauprogramm-Offensive
Die Zeit der Wohnbauprogramme begann. Der damalige Stadtrat Anton Weber kündigte 1928 an: "Bis zum Jahre 1932 wird die Gemeinde rund 65.000 neue Wohnungen besitzen." Mit Erfolg: 1931 wohnte bereits ein Zehntel der Bevölkerung Wiens in einem Gemeindebau. Mit der Sonderausstellung hebt man das Leben im Gemeindebau hervor. Damals herrschten eigene Vorschriften zum Wohnverhalten. "Parkett und harte Brettelböden dürfen nur mit Wachs eingelassen werden", hieß es vom Stadtphysikus Viktor Gegenbauer 1929.
Die Zeit im Gemeindebau will man Besuchenden auch mit Führungen von Kuratorinnen und Kuratoren näher bringen. Diese sind am 22. Februar, 21. März, 11. April und 20. Juni um 18 Uhr. Anmeldung gibt es per E-Mail unter info@dasrotewien-waschsalon.at. Pro Person kostet die Führung 10 Euro.
Wer noch mehr vom Karl-Marx-Hof erfahren will, dem bietet das Waschsalon-Team eigene Führung durch den Gemeindebau von Otto-Wagner-Schülers Karl Ehn. Der Hof erstreckt sich auf einer Länge von über einem Kilometer entlang der Heiligenstädter Straße. Die Führung beginnt am 12.-Februar-Platz und endet im Waschsalon Nummer 2. Die nächsten Termine sind am 4., 11., 18., und 25. Februar. Los geht's um 13 Uhr, Anmeldung ist keine erforderlich. Der Eintritt beträgt 10 Euro pro Person.
Das Waschsalon-Team begibt sich aber auch auf Außendienst-Tour. Dabei lädt man durch regelmäßige Stadtspaziergänge. Der 11. Februar steht dabei unter dem Motto "Bürgerkrieg. Der Karl-Marx-Hof im Februar 1934". Denn heuer jähren sich der Bürgerkrieg im Karl-Marx-Hof zum 90. Mal. Das Team führt in einem Rundgang durch die Schauplätze der Kämpfe im Karl-Marx-Hof. Treffpunkt ist um 11 Uhr vorm Bahnhof Heiligenstadt und kostet 10 Euro pro Person.
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