Kindesentziehung in Wien
Suche nach drei abgängigen Kindern läuft weiter
Nachdem seit vergangener Woche drei Kinder aus Döbling abgängig sind, die ihrer Mutter entzogen hätten werden sollen, ermittelt die Polizei. Nach wie vor gibt es keine Hinweise darauf, wo der Nachwuchs hingekommen sein könnte. Das jüngste Kind - erst vier Jahre alt - wurde von der Mutter offenbar aus dem Fenster abgeseilt.
WIEN/DÖBLING. Drei Kinder sind in Wien seit vergangener Woche abgängig. Sie hätten eigentlich durch die MA 11 - Jugendhilfe der Mutter in Döbling entzogen werden sollen. Auch die Polizei war unterstützend bei dem Termin dabei.
Ein elfjähriges und 13-jähriges Kind nahm jedoch Reißaus, beide flohen vor den Behörden. Das erst vierjährige Kind habe die Mutter laut ersten Erkenntnissen über ein Fenster aus dem zweiten Stock abgeseilt. Seitdem ermittelt die Polizei. MeinBezirk.at berichtete:
Hinweise darauf, wohin die drei Minderjährigen verschwunden sein könnten, gibt es derzeit keine. Auch nach jener Person wird gefahndet, welche das kleinste Kind nach dem Abseil-Akt entgegengenommen haben könnte. Auch hier gibt es noch keine Spur.
Medizinische Hilfe benötigt
Dafür gibt es neue Erkenntnisse rund um den Gesundheitszustand der Kinder, wie Ingrid Pöschmann von der MA 11 gegenüber dem "ORF" erklärt. Demnach soll eines der Kinder medizinische Versorgung benötigen, die Mutter habe dies jedoch vernachlässigt.
Während das jüngste Kind durch die Unterstützung eines Dritten abgeseilt wurde, gelang den zwei älteren anscheinend selbstständig die Flucht. Wenn es keine Kooperation beim Kindesetzung gibt, brauche man durchaus die Polizei, so Pöschmann: "Das ist in diesem Fall auch passiert und die Kinder sind dann am Weg zum Taxi davon gelaufen"
Dass sich so massiv gegen eine Entziehung gewehrt wird, sei die absolute Ausnahme so Pöschmann. Im Schnitt seien Kinder sechs Wochen in den Einrichtungen der MA 11, eben dann, wenn sich Eltern nicht um ihren Nachwuchs kümmern können. In dem Fall aus Döbling habe das Amt erkannt, dass "die Kinder sehr stark vernachlässigt sind. Das hat sich ausgewirkt. Sie sind nicht in die Schule gegangen, haben auch medizinische Behandlungen nicht bekommen, die notwendig wären. Und somit war für uns klar: Die Kinder können derzeit nicht zu Hause leben", so Pöschmann. Auch ein Gericht hätte das so gesehen und der Mutter die Obsorge entzogen.
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