Grinzinger Allee 30er-Zone
Wann kommt endlich die 30er-Zone?
Die Grinzinger Allee ist seit Monaten ein heißes Thema in Döbling. Anrainer fordern eine Verkehrsberuhigung.
DÖBLING. "Wie viel muss hier noch an Unfällen und Gefährdungssituationen passieren, bis die verantwortlichen Stellen endlich handeln?", fragt sich Thomas Hilber.
Der Döblinger wohnt mit seiner Familie in der Hungerbergstraße und wurde an der Kreuzung Grinzinger Allee vor wenigen Wochen mit seiner achtjährigen Tochter beinahe von einem Auto erfasst.
30er-Zone beschlossen
Die Grinzinger Allee ist von vielen Anrainern gefürchtet, nicht nur die Tochter von Hilber traue sich seit dem Vorfall nicht mehr über die Kreuzung.
Schon vor Monaten sammelte Anrainerin Katharina Hemmelmair mit einer Online-Petition 800 Unterschriften, um die Grinzinger Allee mit einer punktuellen 30er-Zone 100 Meter vor und nach der Kreuzung Grinzinger Allee/An den langen Lüssen zu entschärfen – die bz berichtete mehrmals darüber. Die Anliegen der Anrainer wurden von der Bezirksvorstehung ernst genommen und es wurde eine Umsetzung mit September angedacht.
Doch die erhofften verkehrsberuhigenden Maßnahmen, wie die Einführung der 30er-Zone mit Schulbeginn, wurden nicht verwirklicht: Nach wie vor fahren die Autos viel zu schnell und gefährden tagtäglich Fußgänger und Schulkinder.
Die Stadt Wien habe die Kreuzung als gefährlich eingestuft und mit der Farbe "Rot" markiert. Der vorgeschlagene Umweg für die Schulkinder führe über die Hungerbergstraße, doch auch diese Kreuzung sei nicht geregelt und auf "Orange", was erhöhte Gefahr bedeute.
Bauliche Maßnahmen
Durch die parkenden Autos sei die Sicht auf den Zebrastreifen verdeckt. Dazu kommt noch, dass auch die Straßenbahn hier fährt. Deshalb fordert Anrainer Thomas Hilber eine 30er-Zone für den gesamten Straßenzug. "Es macht keinen Sinn, kurz auf 50 km/h beschleunigen zu dürfen, um dann wenige Meter später sowieso auf 30 runterbremsen zu müssen", erzählt der Vater.
"Man könnte mit einer Aufdoppelung der Straße und einer optischen Verkehrsbahnverengung schon viel bewirken", schlägt Hemmelmair vor. "Es ist fraglich, ob ein 30er-Taferl allein reicht, die Kreuzungen sind ja ohnehin sehr unübersichtlich."
Auch selbst ist Hemmelmair schon mehrmals Zeugin von gefährlichen Verkehrssituationen geworden. Eine Autofahrerin habe sie und ihre kleine Tochter vor Kurzem am Zebrastreifen übersehen, sie habe nicht einmal abgebremst.
Warten auf Umsetzung
Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) bestätigt, dass die Verhandlungen abgeschlossen sind und die 30er-Zone auf der Grinzinger Allee von der Kreuzung Hungerbergstraße bis zur Grinzinger Straße in Auftrag gegeben wurde.
"Wenn ich könnte, würde ich die Schilder selbst aufstellen", sagt Resch.
Er warte "mit den Anrainern auf die Umsetzung der MA 46 (Verkehrsorganisation)". Die MA 46 konnte bis Redaktionsschluss kein Statement dazu abgeben.
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