Öffis in Döbling
Stadt Wien lehnt eine Intervallverdichtung für 39A ab
Das Bezirksparlament stimmte für ein dichteres Intervall beim 39A Bus nach Neustift am Walde. Derzeit fährt nicht jede Garnitur dort hin. Jetzt kommt die Absage von der Stadt Wien dazu.
WIEN/DÖBLING. Das Thema steht in Döbling des Öfteren auf der politischen Tagesordnung: Das Intervall des 39A Buses. Zuletzt bei der Sitzung des Bezirksparlaments im Juni. Die ÖVP und die FPÖ haben gemeinsam einen Antrag zur Intervallverdichtung der Buslinie eingebracht. Er wurde von allen Fraktionen angenommen.
Warum? Ein einfacher Grund: In Neustift gibt es viele Heurige. Eine durchgehende Busverbindung gibt es hingegen bis dato nicht. Ein Teil des Betriebes wird nur bis zur Station "Sievering" geführt, dann ist dort für die Fahrgäste Schluss.
Daher das Anliegen, dass der Bus durchgehen – auch in den Morgen- und vor allem Abendstunden – durchgehend bis zur Station "Neustift, Agnesgasse" fährt. Nicht nur für die Schülerinnen und Schüler wäre dies wichtig, sondern auch für den Heurigenbetrieb. Denn die Gäste wollen oft bis zur Sperrstunde um Mitternacht bleiben, ohne das Auto benutzen zu müssen, so etwa Bezirkschef Daniel Resch (ÖVP) im Gespräch mit der BezirksZeitung.
Sechs Minuten Intervall als Begründung
Das Bezirksparlament stimmte geschlossen für die Verbesserung, das Anliegen wurde der Stadt Wien und den Wiener Linien zur Prüfung übergeben. Diese lehnt die geforderte Verbesserung jedoch ab. Denn, so die Begründung vom zuständigen Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ): "Auswertungen der Fahrgastzahlen sowie regelmäßige Beobachtungen in diesem Linienabschnitt seitens der Expert*innen der Wiener Linien zeigen, dass eine Ausweitung der Betriebszeiten in keinem vernünftigen wirtschaftlichen Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage stehen würde und auch planerisch nicht initiiert ist"
Zudem würde an Frühspitzen an Schultagen die "Linie 39A in einem 6 Minuten-Intervall betrieben", so Hanke. Der Bereich der Haltestelle "Neustift, Agnesgasse" wird außerdem von den Linien 43B, N35 und 35A rund um die Uhr erschlossen. "Dabei bietet beispielsweise die Linie 35A mit fassungsstarken Gelenkbussen ebenso eine direkte und attraktive Anbindung zu U4, U6, S-Bahn und vielen weiteren Linien", so der Öffi-Stadtrat.
Sechs Minuten nur zum Teil
Ein Blick auf den Fahrplan der Wiener Linien bestätigt diese Aussagen zum Teil. Zwar stimmt es, dass der 39A ein sechs Minuten Intervall hat. Doch gibt es die durchgehende Verbindung nur bis "Sievering", nicht aber bis nach "Neustift, Agnesgasse". Hier fährt der Bus vor vor 9 Uhr wochentags nur drei Mal weg, nach 20 Uhr ebenso. Und nach 21 Uhr gibt es gar keinen 39A mehr, der von "Neustift, Agnesgass" zum Bahnhof Heiligenstadt fährt.
Dementsprechend verwundert sind die Antragssteller. Allen voran Bezirkschef Daniel Resch (ÖVP): "Es ist wirklich skurril, die Stadt lehnt jede einzelne Verbesserung der Öffis im Bezirk ab. Gott sei Dank fahren bereits öffentliche Verkehrsmittel im Bezirk, sonst würde uns wahrscheinlich generell die Benutzung untersagt werden.
Er verspricht sich weiter für die Öffi-Verbesserung einzusetzen. Denn, so Resch: Null Verbesserung aber Öffi-Tickets müssen die Döblingerinnen und Döblinger trotzdem blechen." Den Schülerinnen und Schülern sowie den Heurigenbetrieben werde die "kalte Schulter gezeigt", so der Bezirkschef.
Und auch sein Bruder, der geschäftsführende Bezirksparteiobmann der FPÖ Döbling, Klemens Resch, zeigt sich verärgert: "„Nach der von uns geforderten Bus-Querverbindung von Neustift nach Grinzing und weiter bis zum Kuchelauer Hafen, lehnt die Stadtregierung nun die nächste wichtige Öffi-Verbesserung für Döbling ab. Klimaschutz scheint bei Rot-Pink nur dann hoch im Kurs zu stehen, wenn es darum geht Autofahrer abzuzocken.“"
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