Donaustädter Autor
Das "optische Hintergrundrauschen" von Wien
Der Donaustädter Wolfgang Freitag nimmt in seinem Buch das Stadtbild unter die Lupe. Es geht um Straßenschilder, Straßenlampen und mehr.
WIEN/DONAUSTADT. Woran erkennst du zu 100 Prozent, dass du dich gerade in Wien befindest, wenn du nicht gerade in der Nähe des Stephansdoms oder neben dem Riesenrad stehst? Keine Ahnung? Dann sollst du einen Blick in das neue Buch des Autors und Journalisten Wolfgang Freitag werfen.
„In meinem Buch ‚Nur in Wien‘ beschäftige ich mich mit der Bedeutung von Banalitäten und mit dem optischen Hintergrundrauschen der Stadt, das absolut charakteristisch für Wien ist“, so der langjährige „Presse“-Redakteur und „Stadtbild“-Kolumnist.
Wiens Straßenschilder
Falls du dir noch immer nicht vorstellen kannst, was damit gemeint ist, hier ein paar Beispiele. In keiner anderen Stadt findet man solche Straßenschilder wie in Wien. Sowohl die Farbgebung als auch die Schrift sind charakteristisch für unsere Stadt. Auch die Straßenlampen sind ganz typisch für Wien – insbesondere die Peitschenleuchten mit den langen Kunststoffröhren aus der Nachkriegszeit. Diese verschwinden zwar aus Umweltschutzgründen nach und nach aus dem Stadtbild, aber auch an den neuen Lampen erkennt man eindeutig, dass man sich gerade in Wien befindet.
Weitere Objekte, die in Freitags Buch genauer unter die Lupe genommen werden, sind unter anderem die berühmte Würfeluhr, die typischen Parkbänke oder auch die charakteristischen Hydranten und Papierkörbe.
„Nur in Wien – von den kleinen Dingen, die die große Stadt bedeuten“ ist bereits das dritte Buch des Autors mit Wien-Schwerpunkt. Im ersten Buch besuchte Freitag die Schattenorte der Stadt, im zweiten berichtet er von seinen Erlebnissen entlang der Wiener Stadtgrenze. Was alle Werke gemeinsam haben, ist die Liebe zur Stadt und der detaillierte Blick auf Geschehnisse und Gegenstände. „Recherche ist meine große Leidenschaft. Mein Prinzip lautet ‚Wolfgang wills wissen‘, weil ich so viele Dinge spannend finde und herausfinden will, wie sie funktionieren oder was dahintersteckt“, so Freitag.
Rückkehr in die Donaustadt
Seine wohlverdiente Pension verbringt der leidenschaftliche Radfahrer und Fußgänger im ehemaligen Haus seiner Eltern in der Freihofsiedlung, in dem er auch aufgewachsen ist. Nach einer 30-jährigen Abwesenheit von der Donaustadt zog Freitag vor zehn Jahren in seinen Heimatbezirk zurück. Auch hier gibt es einen Lieblingsplatz, den er oft und gern besucht. „Die Eismacherei bei mir ums Eck ist ein echter Glücksgriff für die Gegend und die Menschen hier. Durch dieses Lokal ist die Lebensqualität rund um die Freihofsiedlung zusätzlich gestiegen.“
Seine Rückkehr in die Donaustadt hat der erfolgreiche Autor jedenfalls keine Sekunde bereut. Ein Grund dafür sind die „großartigen Nachbarn“ und – wie könnte es anders sein – ein ganz besonderer Blick. Diesmal nach oben. „Wenn man aus dem Haus geht und diesen freien Himmel über sich sieht, merkt man erst, wie schön es hier ist.“
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