Defibrillatoren
Kompakte Lebensretter mitten in Wiener Gemeindebauten
Einen Defibrillator schnell bei der Hand zu haben kann Leben retten. Daher installiert die Stadt Wien in gemeinsamer Kooperation mit dem Verein Puls seit 2019 in Gemeindebauten solche "Defis" – die 41. Maschine wurde in der Wohnhausanlage Josef-Bohmann-Hof eingeweiht.
WIEN. Pro Jahr sterben in Österreich über 12.000 Menschen am plötzlichen Herztod, 80 Prozent der Fälle passieren in den eigenen vier Wänden. Daher ist buchstäblich jede Minute entscheidend. Durch rasches Eingreifen und Handeln von Ersthelferinnen und -helfern vor Ort erhöht sich die Überlebenschance der Patienten von 20 schlagartig auf 70 Prozent.
Aus diesem Grund stattet die Stadt Wien seit 2019 Gemeindebauten mit Defibrillatoren aus, das Projekt wird gemeinsam mit dem Verein "Puls" umgesetzt. Der 41. "Defi" wurde am Donnerstag, 15. Juni, in der Wohnhausanlage Josef-Bohmann-Hof (1.500 Wohnungen, 4.200 Bewohnerinnen und Bewohner) im Rahmen des Sommerfests am Alfred-Kubin-Platz installiert und feierlich eingeweiht – es ist damit die bereits fünfte Lebensretter-Maschine in Donaustädter Gemeindebauten.
41 Defis für 77.000 Gemeindebaubewohner
"Im Notfall zählt jede Sekunde – einen Laien-Defibrillator rund um die Uhr in greifbarer Nähe zu haben, ist ein wichtiger Beitrag, der das Leben in und um den Gemeindebau noch sicherer macht“, so Vizebürgermeisterin, Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ), die neben anderen Granden aus der Stadtpolitik bei der Einweihung dabei war.
Auch Donaustadts Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) freute sich über das immer dichtere Defi-Netz in seinem Bezirk. "Mein Dank gilt hier speziell Wiener Wohnen und der Stadt Wien, dass sie die Bestückung der Gemeindebauten mit diesen im Ernstfall lebensrettenden Geräten ausbaut", so Nevrivy.
Jede vergeudete Minute reduziert Überlebenschance
Die 41 Defis zusammen erreichen laut der Stadt Wien 77.000 Bewohnerinnen und Bewohner in 37.000 Wohnungen. 30-mal kamen diese bereits zum Einsatz. Die Standorte der neuen Defis werden auf allen Stiegen der Wohnanlagen ausgeschildert.
Harry Kopietz, SPÖ Wien-Urgestein und Präsident von Puls, betonte ebenfalls die entscheidende Bedeutung schnellen Handelns und der richtigen Maßnahmen bei der Wiederbelebung: "Im Falle eines Herzstillstands ist Zeit von essenzieller Bedeutung, und jeder kann sein eigenes Rettungswerkzeug einsetzen – die Hände." Danach solle man sofort den Rettungsnotruf 144 tätigen
Durch eine Kombination aus Notruftätigung (Rettungsnotruf: 144), kräftige sowie schnell Herzdruckmassagen und eben die Nutzung der Defis könne laut Kopietz jeder Ersthelfer einen wertvollen Beitrag zur Rettung leisten. "Jede Minute ohne Intervention reduziert die Überlebenschance um zehn Prozent, und bereits nach etwa drei Minuten können im Gehirn irreparable Schäden auftreten", so der Puls-Präsident.
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