Protest gegen Stadtstraße
LobauBleibt fordert Alternativen zum Auto
Nach dem ergebnislosen Treffen mit Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) fordert die "LobauBleibt"-Bewegung Alternativen zum Autoverkehr.
WIEN. Die "LobauBleibt"-Delegation mit TU-Verkehrswissenschaftler Ulrich Leth im Schlepptau war enttäuscht: "Sima wollte mit uns auch heute nicht über Alternativen für dieses zerstörerische Projekt reden. Stattdessen fährt die Stadt Wien weiter mit dem Auto in die klimaschädliche Sackgasse,” so Sprecherin Lucia Steinwender.
"Sima hat im Gespräch selbst zugegeben, dass die zugrunde liegenden Verkehrsprognosen einer ‘Stadtstraße’ überholt sind. Trotzdem hält die Stadt weiter am überdimensionierten Projekt fest", so Verkehrsexperte Ulrich Leth, der an der TU Wien forscht. "Wenn die Stadt ihre Klimaziele einhalten will, sind aber die bestehenden Straßen ausreichend."
Alternativen zum Auto gefordert
Für den Straßenverkehr Wiens fordert "LobauBleibt" Alternativen zum Auto: "Der Fahrplan der Stadt ist mit Projekten wie der Stadtautobahn weiterhin auf das klimaschädliche Auto ausgelegt. Mit neuen Autobahnen bleibt dieser ‘Klimaplan’ ein Wegweiser in Richtung Klimazerstörung", so Steinwender. "Die Stadt muss Alternativen zum Auto fördern, Straßen systematisch rückbauen und durch Platz für Fußgänger und Radfahrer ersetzen. Es ist logisch: Will man weniger Autoverkehr, braucht es weniger Platz für Autos, nicht mehr."
Die Umweltschützer, die mit drei Democamps gegen den Bau von Stadtstraße und Lobautunnel protestieren, befüchten jetzt, "dass Bürgermeister Ludwig uns bald gewaltsam räumen lässt. Die Stadt bleibt bei ihrem Eskalationskurs", so Lena Schilling.
Stadtstraße ohne Alternative?
Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) bedauerte, dass die Umweltschützer nicht bereit gewesen seien, "über einen Abzug von der Baustelle für ein in allen Instanzen genehmigtes Projekt zu sprechen." Sima habe beim Treffen mit den Umweltschützern erneut klargemacht, "dass die Stadtstraße der Schlüssel für die klimafreundliche Stadtentwicklung im Nord-Osten Wiens, Voraussetzung für zigtausende leistbare Wohnungen und daher alternativenlos ist." Die Stadträtin hoffe weiterhin auf eine friedliche Beendigung der Baustellenbesetzung.
Wie geht es nun weiter? Nach dem Treffen mit Ulli Sima will man nun weitere inhaltliche Gespräche mit der Verkehrsstadträtin führen, "LobauBleibt" bot der Verkehrsstadträtin dazu drei Termine an.
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