Hirschstetten
Protest gegen Rodung von Bäumen wegen Stadtstraße
Mitglieder der Klima-Bewegung "LobauBleibt" kritisierten erneut die Stadt Wien wegen Rodung von Bäumen, und das trotz Protesten von Anrainern und Umweltschützern.
WIEN/DONAUSTADT. Eines der aktuell größten Großprojekte der Stadt Wien ist die Stadtstraße Aspern, die von Hirschstetten nach Seestadt West gebaut wird. Die Straße verbindet die A23-Südosttangente (Anschlussstelle Hirschstetten) mit der S1-Spange Seestadt Aspern, soll den Durchzugsverkehr aus den Siedlungsgebieten abziehen und durch die Entlastung die "Lebensqualität in Ortskernen wie Hirschstetten, Stadlau und Breitenlee deutlich verbessern helfen", steht es auf der Website der Stadt Wien.
Doch Klima- und Umweltaktivistinnen und -aktivisten sehen das nicht so. Seit einigen Monaten protestieren Mitglieder von "LobauBleibt" gegen die Autobahn. Fast ein Jahr lang gab es einen Protestcamp in der Donaustädter Anfanggasse. Mehrmals wurden die Baustellenbesetzungen von der Polizei geräumt. Seit Anfang September vergangenen Jahres musste man jedoch umziehen.
Und am Mittwoch, 15. Februar, kam es erneut zu einer Demo, jedoch in einer kleinen Form. Via Aussendung teilte "LobauCamp" mit, dass die Wiener Stadtregierung trotz Protesten von Anrainerinnen und Anrainern sowie Klimaschützerinnen und -schützern "schon wieder in Hirschstetten Bäume gerodet" haben soll, um die Autobahn zu bauen. "Damit hat sie auch den Lebensraum der seltenen Scharlachkäfer zerstört, die stark vom Aussterben bedroht sind", heißt es.
Aktivisten bezweifeln Übersiedlung von Käfern
"Es ist unglaublich, dass die Stadtregierung hier schon wieder ein funktionierendes Ökosystem planieren lässt, nur, um ihre Autobahnprojekte voranzutreiben. Scharlachkäfer gehören zu den am stärksten bedrohten Arten und hier wird ohne Not ihr Lebensraum zerstört. Man behauptet, dass versucht wird, die Käfer zu übersiedeln, aber ob das funktioniert, bleibt ungewiss - und der Lebensraum wird immer kleiner", sagt Aktivistin Jutta Matysek.
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