Interview mit dem Ärztlichen Direktor
So läuft der Alltag im Donauspital während der Coronakrise
Dr. Lothar Mayerhofer, Ärztlicher Direktor des Donauspitals, im bz-Interview über die Situation im SMZ Ost.
Wie kann man sich in der Coronakrise den Krankenhausalltag im Donauspital vorstellen?
LOTHAR MAYERHOFER: Die Belegschaft erbringt – wie zuvor schon auch – hervorragende Leistungen. Es gibt jedoch zwei wesentliche Änderungen: Einerseits die Zutrittsregelungen im Eingangsbereich, um Menschen mit Corona-Symptomen herauszufiltern und gezielt zu behandeln, ohne dabei andere anzustecken. Die zweite ist, dass uns in unserem Arbeitsalltag nun der Mund-Nasen-Schutz begleitet. Das war zuvor nur in besonderen Situationen der Fall.
Welche Sicherheitsvorkehrungen werden im SMZ Ost getroffen, wenn man zum Beispiel in die Notfallambulanz kommt?
Es gibt spezielle Zutrittssysteme mit Gesundheitschecks für Patienten, Besucher und Angehörige. Bei all den Zutrittsbeschränkungen und Zutrittskontrollen geht es darum, unsere Spitals- und Pflegeinfrastruktur möglichst vor einem Viruseintrag zu schützen und Ressourcen für den notwendigen Akutbereich freizuhalten.
Wenn man Symptome einer Corona-Erkrankung hat, soll man dann selbst ins Donauspital kommen oder die Rettung rufen?
Bitte auf keinen Fall selbst ins Spital kommen, sondern den Hausarzt oder die Gesundheitsnummer 1450 anrufen! In sehr vielen Fällen kann diese Erkrankung gut zu Hause ausgeheilt werden. Im Notfall, also beispielsweise bei akuter Atemnot, sollte man unbedingt die Rettung rufen und auch dazusagen, dass man Covid-Symptome hat.
Wo sind Patienten mit dem Coronavirus untergebracht?
Diese Patienten sind in einem eigenen Stockwerk im Donauspital untergebracht.
Sind die Abteilungen nach wie vor besetzt oder wurden Stationen geschlossen?
Derzeit sind alle Abteilungen geöffnet, jedoch werden immer wieder einzelne Stationen vorübergehend geschlossen. So ist beispielsweise derzeit eine von zwei orthopädischen Stationen gesperrt, da wir die planbaren Operationen reduziert haben.
Finden derzeit bereits geplante Operationen statt oder werden nicht akute Termine verschoben?
Um für die dringend benötigten Akutbehandlungen ausreichend Ressourcen zu haben, wurden planbare, nicht dringende Eingriffe und Therapien reduziert. Nun gibt es für alle KAV-Spitäler einen Drei-Stufen-Plan zur Wiederaufnahme des Krankenhausbetriebs.
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