Klingenbach
Asylunterkunft für 80 Personen bei Grenzübergang
Aus den Medien erfuhr Klingenbachs Bürgermeister Richard Frank von Innenminister Karl Nehammers den Plänen.
KLINGENBACH. Verständlicherweise zeigte sich Frank entsetzt von der Vorgangsweise des ÖVP-Innenministers. „Als ich zufällig von den Plänen erfahren habe, habe ich sofort zum Telefon gegriffen und das Gespräch gesucht, um meinen Unmut klar zum Ausdruck zu bringen“, so Frank. „Es kann nicht sein, dass ich als Bürgermeister von diesen Plänen über Umwege erfahre und das wenige Tage vor der geplanten Umsetzung.
Bis zu 80 Personen
Die Asylunterkunft wird sich am ehemaligen Grenzübergang befinden und mit bis zu 80 Personen belegt werden, wobei Frank weder in Erfahrung brachte, ob es sich bei den Asylwerbern um Familien oder Einzelpersonen handle noch über die Dauer des Asylheims.
„Diese Tatsachen müssen wir nun bis auf weiteres zur Kenntnis nehmen. Wir werden die Situation aber genau beobachten und sofort einschreiten, sollte die Bevölkerung in Klingenbach mit gefährlichen Situationen konfrontiert werden. Der Schutz der Ortsbewohner hat oberste Priorität“, so Frank.
„Herangehensweise ist eine Schande“
Als unprofessionell und eines Bundesministers nicht würdig bezeichnen LHStv. Astrid Eisenkopf und LAbg. Robert Hergovich die Herangehensweise: „Wenn wir für ein derartiges Asylzentrum in der Bevölkerung Akzeptanz schaffen wollen, muss das gemeinsam diskutiert und verhandelt werden. Diese ‚Drüberfahrpolitik‘ der ÖVP über die örtliche Bevölkerung ist eine Schande und eines Innenministers nicht würdig“, so die Beiden.
Burgenland für gerechte Verteilung
Auch die geplante Anzahl mit bis zu 80 Personen ist für die beiden Bezirksmandatare nicht nachvollziehbar: „Wir haben uns im Burgenland immer für eine gerechte Verteilung der Asylwerber in kleinen Einheiten ausgesprochen. Jetzt sind wir mitten in der größten Gesundheitskrise seit Jahrhunderten und der Bund plant ein Asylzentrum mit 80 Personen in einer einzigen Gemeinde. Das ist grob fahrlässig.“
„Achtlose Gefährdung“
Auch, wenn es, laut Informationen des Bundes, zur Einhaltung der Covid19-Vorschriften im Asylzentrum kommen soll, ist für Eisenkopf und Hergovich klar: „Mit dieser Vorgehensweise gefährdet man achtlos Menschenleben und verstärkt noch dazu die Sorgen und Ängste in diesen schwierigen Zeiten in der Gemeinde“, sind sich Frank, Eisenkopf und Hergovich einig.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.