Partnerschaft
Bis zu 50 Pflegekräfte pro Jahr fürs Burgenland aus Indien
Das Land Burgenland, die Diözese Eisenstadt sowie ihre indische Partnerdiözese Kanjirapally verbindet seit langer Zeit eine gute Zusammenarbeit. Daraus entstand die Idee, im Bereich der Pflege die Kräfte zu bündeln. Am Mittwoch wurde im Landhaus in Eisenstadt die gemeinsame Absichtserklärung unterschrieben.
EISENSTADT. Landesrat Leonhard Schneemann, der Bischof der indischen Diözese Kanjirapally, Jose Pulickal, und der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics unterzeichneten im Landhaus in Eisenstadt eine gemeinsame Absichtserklärung. Laut Prognosen sei bis zum Jahr 2030 mit einem zusätzlichen Bedarf von rund 1.750 Pflegekräften zu rechnen. „Unsere bisherigen Anstrengungen im Bereich der Ausbildung, werden allein nicht ausreichen, um diesem Bedarf zu begegnen. Daher müssen wir unseren Blick weiten und neue Lösungsansätze finden. Einer dieser Ansätze ist die internationale Kooperation zur Rekrutierung von qualifizierten Pflegekräften“, betonte Landesrat Schneemann.
Über 40 Jahre Partnerschaft
Zwischen der Diözese Eisenstadt und der südindischen Diözese Kanjirapally besteht seit über 40 Jahren eine Partnerschaft, die vom damaligen Bischof Stefan László initiiert wurde. Die Entscheidung, mit der Diözese Kanjirapally in Indien zusammenzuarbeiten, sei das Ergebnis eingehender Überlegungen und intensiver Gespräche. Die Unterzeichnung eines Letter of Intent, einer Absichtserklärung, die den Rahmen für die Zusammenarbeit absteckt, sei mehr als ein formales Dokument. „Sie ist ein Symbol für unsere Entschlossenheit, neue Wege zu gehen“, stellte Schneemann fest.
Bis zu 50 Pflegekräfte pro Jahr
Bis zu 50 vollausgebildete indische Pflegekräfte pro Jahr sollen ins Burgenland geholt werden. Ein zentrales Element der Zusammenarbeit ist auch die Förderung der deutschen Sprachkenntnisse schon im Vorhinein. Man sei sich der Herausforderungen bewusst, die mit der Integration in ein neues Land und ein neues Gesundheitssystem verbunden sind. Deshalb lege man großen Wert auf eine umfassende sprachliche, fachliche und kulturelle Vorbereitung.
Gegenseitiges Geben und Nehmen
„Diese Partnerschaft besteht in gegenseitigem Geben und Nehmen, Priester aus dieser Diözese sind in verschiedenen burgenländischen Pfarren im Einsatz. Die Partnerdiözese in Indien leitet eine eigene Ausbildungsstätte für Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger, die auch durch Spenden der burgenländischen Bevölkerung mitfinanziert werden konnte. Nun sollen ausgebildete Pflegekräfte aus Indien im Burgenland eingesetzt werden, kranke und pflegebedürftige Menschen in unserer Heimat betreuen – ein Projekt, das hoffentlich eine gute Zukunft schreibt“, so Bischof Ägidius Zsifkovics.
„Zu einer richtigen Partnerschaft gehört ein Geben, nicht nur ein Nehmen. So freuen wir uns, dass wir auch auf verschiedenen Ebenen die Diözese Eisenstadt und das Land Burgenland unterstützen können, besonders in den Bereichen der Seelsorge und des Gesundheitswesens“, betonte Bischof Jose Pulickal, der ergänzt: „Wir können versichern, dass wir gut ausgebildete Krankenpflegekräfte senden, die ihre Arbeit als Berufung sehen.“
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