Wein Burgenland-Chef
"Burgenland bekannter als Steiermark und die Wachau"
Christian Zechmeister, Geschäftsführer von Wein Burgenland, im Interview
Herr Zechmeister, Sie haben am 2. Mai zum zweiten Mal die Wein Burgenland-Geschäftsführung übernommen. Wie lautet Ihr erstes Fazit nach nun fast sechs Monaten im Amt?
Die Weinwirtschaft ist mir absolut ans Herz gewachsen. Dass ich hier im Burgenland diese Branche in verantwortungsvoller Rolle aktiv mitgestalten kann, ist ein absolutes Privileg. In den vergangenen sechs Monaten konnten wir zahlreiche Aktivitäten umsetzen und die Bereiche Weintourismus und Weinwirtschaft noch näher zueinander bringen. In Zukunft ist es hier mein Ziel, Synergien zu nutzen und somit einen Mehrwert herauszuholen. Auch die Zusammenarbeit mit dem Burgenland Tourismus konnte deutlich intensiviert werden – hier schlummert ebenfalls noch einiges an Potential. All dies wäre jedoch nicht möglich, wenn nicht Obmann und Vorstand, andere Organisationen wie Burgenland Tourismus und auch meine Mitarbeiterinnen stets mit vollem Elan das Beste herausholen würden.
Ziele des Vereins sind unter anderen, den Bekanntheitsgrad burgenländischer Weine sowohl im Inland als auch im Ausland zu heben und den Absatz zu fördern. Was konnte dahingehend bisher erreicht werden und was konkret wird dafür in nächster Zeit unternommen?
Hier kann man klar sagen, dass hier in den vergangenen Jahren bereits einiges erreicht wurde. Im Jahr 2019 wurde von der Österreich Wein Marketing eine Imagestudie beim Marktforschungsinstitut „marketmind“ in Auftrag gegeben, in welcher die Wahrnehmung der Weinbaugebiete Österreichs evaluiert wurde. Das Ergebnis war dann doch für viele ein wenig überraschend: Das Burgenland hat den größten Bekanntheitsgrad noch vor der Steiermark und der Wachau. Dies zeigt auch dass die Aktivitäten der gesamten burgenländischen Weinwirtschaft zielführend waren. Aber es ist für uns auch ein Auftrag hier weiter hart zu arbeiten.
Die definierten Exportmärkte, die die Wein Burgenland auch aktiv bearbeitet sind Deutschland, Schweiz und USA. Die Aktivitäten sind hier mannigfaltig (reichen von Pressearbeit, PR-Aktivitäten über Schulungen und Masterclasses bis hin zu Fachreisen in die burgenländischen Weinbaugebiete), haben jedoch zumeist Opinion leader und Fachleute als Zielpublikum. Einzig in München und Zürich werden auch regelmäßig Publikumsveranstaltungen organisiert.
Aktuell wird sicherlich ein Schwerpunkt auf den Weintourismus gelegt – hier haben wir im Burgenland noch ein immenses Potential. Für den Herbst/Winter 2023 haben wir noch eine Reihe an Schulungen und Masterclasses (Innsbruck, Zürich, Brüssel, USA) geplant, auch werden wir in Innsbruck noch eine große Publikumspräsentation abhalten. Medial werden wir den Schwerpunkt auf Rotwein legen.
Delegationen der Wein Burgenland begeben sich regelmäßig auf Auslandsreisen. So stand etwa vor einem Jahr eine USA-Reise am Programm. Wie darf man sich so eine Reise vorstellen? Wie schafft man den Sprung in einen derartigen Weltmarkt und wie werden die Weine der heimischen Winzer dort wahrgenommen und bewertet? Trinken Amerikaner gerne burgenländischen Wein?
Die USA ist nach Deutschland und der Schweiz der dritt-wichtigste Exportmarkt für burgenländische Weine. Natürlich sind wir auf diesem großen Markt ein Nischenprodukt, aber vor allem in der Gastronomie und im ausgewählten Fachhandel ein überaus gefragtes. In den USA richten sich die Aktivitäten ausschließlich an Fachleute aus der Sommelierie, dem Fachhandel und der Presse. Neben Masterclasses und Tastings gibt es auch POS-Aktivitäten bei unseren Distributionspartnern.
Welche Auslandsreise war für Sie persönlich die bisher vielversprechendste und welche Reisen stehen in naher Zukunft an?
Im heurigen Herbst stehen noch eine Reihe an Auslandsreisen an. Geplant sind noch Masterclasses in Zürich, den USA und Brüssel. Zudem werden wir gemeinsam mit Burgenland Tourismus bei den Medientagen in München präsent sein. Zusätzlich werden wir auch einen Auftritt beim renommierten Meininger Sommelier Summit in Neustadt an der Weinstraße haben.
Mit Nicholas Ofczarek konnte das Burgenland einen zumindest im deutschsprachigen Raum sehr bekannten und originellen Marken-Botschafter für sich gewinnen. Wie haben sich seine bisherigen Kampagnen auf die Bekanntheit und den Absatz der burgenländischen Wein ausgewirkt?
Die Resonanz auf die letztjährige Kampagne, die vom Burgenland Tourismus gemeinsam mit dem Weintourismus Burgenland produziert wurde, war enorm – wir waren das absolute Gesprächsthema. Eine solch innovative und mutige Weintourismus-Kampagne hat es davor in Österreich nicht gegeben. Auch konnten wir zahlreiche Awards abräumen und selbst in den USA haben Medien darüber berichtet. Ich bin jedoch auch überzeugt, dass wir mit der heurigen Kampagne an den großen Erfolg des Vorjahres anschließen können. Mit Nicholas Ofczarek haben wir hier die perfekte Persönlichkeit gefunden.
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