Buchveröffentlichung
Die Region Neusiedler See stellt sich der Klimakrise

Johannes Ehrenfeldner, Mathias Grün, Stefan Ottrubay, Gunnar Landsgesell, Josef Umathum (v.l.) | Foto: Andreas Tischler
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  • Johannes Ehrenfeldner, Mathias Grün, Stefan Ottrubay, Gunnar Landsgesell, Josef Umathum (v.l.)
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Der Neusiedler See trocknet aus. Das befürchten viele. Der Steppensee ist zugleich Symbol für die Herausforderungen einer Region, in der sich mehrere Interessen überlagern: vom Tourismus über den Naturschutz bis zur Landwirtschaft und der Bewahrung des kulturellen Erbes. In dem Buch „Das Ende des Neusiedler Sees? – Eine Region in der Klimakrise“ beschäftigen sich zahlreiche Experten mit der Thematik.

NEUSIEDLER SEE.  Vor vollem Haus wurde Montagabend im Wiener k47 das lang erwartete Buch „Region Neusiedler See stellt sich der Klimakrise? Eine Region in der Klimakrise. Herausforderungen. Perspektiven. Lösungen“ vorgestellt. Christian Janisch, Alois Lang und Bibi Watzek skizzieren mit zahlreichen Experten auf 272 Seiten das Bild einer Region in der Klimakrise, die sich ihren Herausforderungen stellen muss. Das vorliegende Buch solle ein Anstoß für alle Stakeholder sein, diese Chance zu nutzen. In einem kurzen Zeitfenster habe die Region Neusiedler See genau jetzt die einmalige Chance den Transformationsprozess in eine klimafitte Zukunft zu schaffen und damit langfristig wirtschaftlich, ökologisch und kulturell zu florieren.

Experten aus der Region

Im Buch kommen nicht nur Experten und Expertinnen zu Wort, sondern auch viele Menschen und Betriebe aus der Region. Von Winzer Josef Umathum und „Paradeiser-Kaiser“ Erich Stekovics über die UNESCO sowie den Wahl-Burgenländer und Meteorologen Marcus Wadsak bis hin zu Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil. Sie alle teilen den Befund – die Sache ist ernst, aber nicht aussichtslos.

Eine Region mit Potenzial 

Unter der Moderation von TV-Journalistin Corinna Milborn und nach einleitenden Worten von Stefan Ottrubay (Direktionsrat der Esterhazy Privatstiftungen) diskutierten Montagabend Johannes Ehrenfeldner (Direktor Nationalparkgesellschaft Neusiedler See – Seewinkel), Matthias Grün (Vorstand der Esterhazy Privatstiftungen), Winzer Josef Umathum und der redaktionelle Leiter der Publikation, Gunnar Landsgesell, über akute Herausforderungen und Chancen für die Region Neusiedler See.

Anpassen an die Verhältnisse

Stefan Ottrubay schickte voraus: „Als Leitbetrieb sind wir seit vielen Jahren mit der Region eng verbunden. Natürlich sehen wir, wie sich der See und die Region aufgrund der Klimaerwärmung rasant verändert. Als verantwortungsvoller Betrieb sehen wir aber auch eine Zukunft, in der es die Region Neusiedler See geschafft hat, sich mit einer Reihe von Maßnahmen an die neuen Verhältnisse anzupassen.“

Verantwortung für die Region nehmen

Der überdurchschnittlich hohe Natur- und Kulturwert der Region um den Neusiedler See ist durch nationale, aber vielmehr durch europäische und internationale Schutzkategorien dokumentiert. „Es liegt an uns allen, für dieses Gebiet Verantwortung zu übernehmen, und uns mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, für den Erhalt dieses Lebensraumes einzusetzen“, betonte Johannes Ehrenfeldner.

Sich neu entdecken

Gunnar Landsgesell hob das Potential für andere Tourismusregionen Österreichs hervor: „Wie die Region Neusiedler See der Zukunft begegnet, könnte auch für andere Teile Österreichs beispielhaft werden.“ Dafür sei allerdings noch viel zu tun, nicht nur im Tourismus, sondern auch in der Landwirtschaft, machte Winzer Josef Umathum klar: „Beginnen wir noch heute mit dem Umdenken“ und plädierte für einen schonenden Umgang mit den Ressourcen und eine Wiederaufforstung des Seewinkels mit Bäumen und Hecken.

Matthias Grün, Vorstand der Esterhazy Privatstiftungen, schilderte dem Publikum, die Geschwindigkeit, mit der sich die Gegebenheiten verändern. „Unsere Region ist in unglaublichem Tempo mit klimatischen Veränderungen und deren massiven Auswirkungen konfrontiert, es ist aber kein regionales Phänomen, sondern betrifft alle. Selbst Wintersportgebiete sind jetzt gefordert sich neu zu erfinden“, so Grün.

Letzter Sommer hat wachgerüttelt

Im Vergleich zum Vorjahr war der Wasserstand im See heuer bereits im Februar um 21 Zentimeter niedriger. „Der See trocknet aus“, ist oft zu hören. Und nach wie vor befürchten das viele. Als Steppensee hat er das schon öfters getan. „Doch nichts ist wie früher, als der See immer wieder für ein paar Jahre verschwand und dann wieder auftauchte. Durch rasante klimatische Veränderungen haben wir eine völlig neue Situation“, schildern Christian Janisch, Alois Lang und Bibi Watzek in ihrem Buch. Gleichzeitig könne der Umgang mit widerstreitenden Interessen und dem steigenden Klimadruck in der Region Neusiedler See beispielhaft für ganz Österreich sein. 

Details zum Buch

„Das Ende des Neusiedler Sees? Eine Region in der Klimakrise. Herausforderungen. Perspektiven. Lösungen.“, 272 Seiten, Residenz-Verlag, März 2023.

Die Herausgeber

  • Christian Janisch, geboren 1963, seit fast 20 Jahren bei Esterhazy mit regionaler Entwicklung beschäftigt. Schwerpunkt ist der Neusiedler See mit seinem Umland.
  • Alois Lang, war im Tourismusmarketing und in der Regionalentwicklung tätig, ab 1993 verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit und Öko-¬Tourismus im Nationalpark Neusiedler See, 2005 bis 2008 Koordination der Initiative Grünes Band Europa.
  • Bibi Watzek, geboren 1963 in Kärnten, studierte Publizistik und Theaterwissenschaft. Sie ist u. a. für die „Initiative Welterbe“ und den Verein „Pro Region Neusiedler See“ aktiv
Die Tourismuslage um den Neusiedler See
Neusiedler See – eine Region im Wandel

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