Wer braucht den Neusiedler See?
Diskussion über die Zukunft des Sees

Robert Frank, Melanie Eckhart, Peter Zellmann, MArtina Mohapp und Franz Nechansky (v.l.) in Rust. | Foto: Sandra Koeune
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  • Robert Frank, Melanie Eckhart, Peter Zellmann, MArtina Mohapp und Franz Nechansky (v.l.) in Rust.
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Der Neusiedler See ist derzeit in aller Munde. Wie komplex das Thema ist zeigte auch die Diskussionsveranstaltungen in  Rust.

RUST. Die Wirtschaftskammer Burgenland lud unter der provokanten Fragestellung „Wer braucht den Neusiedler See?“ ins Katamaran nach Rust. Professor Peter Zellmann vom Institut für Freizeit- und Tourismusforschung referierte über die wirtschaftliche Bedeutung des Neusiedler Sees und die Region.  Für Zellmann ist klar: „Alle, fast alle, brauchen den Neusiedler See, auch wenn es in dieser Verdichtung nicht allen bewusst ist!“ Denn ein Viertel bis ein Drittel aller Jobs im Nordburgenland seien ,Tourismus-induziert’ und so laut Zellmann direkt oder indirekt vom See abhängig.

Region für Zukunft fit machen

Der Experte erklärte, dass sich die Region besser auf künftige Szenarien vorbereiten müsse. Dazu seien flexible Angebote zu entwickeln, die die Risiken mildern und die Chancen erhöhen. Parallel dazu müssten Kooperationen auf vielen Ebenen geschaffen werden, von Veränderungen in den Berufsausbildungen bis hin zu neuen Marketingstrategien. Kooperationen würden auf vielen Ebenen nicht genützt werden. So schlägt Zellmann zum Beispiel vor, dass die verschiedenen Regionen im Burgenland für einander Werbung machen sollen. Verbesserungspotential sieht Zellman etwa im Ausbau der Gastronomie und Hotellerie, in der besseren Bewerbung von Rad- und Gehwegen und im Marketing. Potential sieht Zellmann auch in naturnahen Seebädern mit einem verbesserten Angebot. Die Verantwortung liege bei der Poliitk: „Die Politik hat die dafür notwendigen, neuen Rahmenbedingungen zu entwickeln und bereit zu stellen! Der Neusiedler See geht uns alle etwas an“, so Zellmann.

„See ist der Wirtschaftsmotor der Region!“

Als echter Steppensee pendelt der Neusiedler See seit 13.000 Jahren regelmäßig zwischen tiefer Überflutung und gänzlicher Austrocknung. Immer häufiger auftretende Hitzewellen im Sommer lassen den Wasserstand des Neusiedler Sees oft tief absinken. Im Juli 2022 war der Wasserstand so niedrig wie seit 1965 nicht mehr. Zellmann meint dazu sinngemäß, dass es gelte, der langfristig zu erwartenden Klimaentwicklung ebenso Rechnung zu tragen, wie auch der kurzfristigen Entwicklung des jeweils regionalen Lebens- und Wirtschaftsraumes.

Die Debatte sei, wie die allgemeinen Diskussionskultur, von schwarz-weiß-Denken geprägt, kritisert Zellmann. Zellmann stellt fest, dass wir nicht alles behalten, nicht alles erhalten bzw. beibehalten könnten, wie es ist. Aber, technische Errungenschaften würden Regulierungen möglich machen. Kritik übte Zellmann auch an der Forschung und der Wissenschaft und ihren Auftraggebern aus: „Auftragsforschung ist ein großes Übel und dominiert die Wissenschaft.“ Aus wirtschaftlicher Abhängigkeit seien Studien und Analysen daher selten  objektiv.

See wichtig für Arbeitsplätze

„Außer Frage steht, dass der Neusiedler See enorm wichtig für Burgenlands Wirtschaft ist! Nicht nur für die hunderten Hotels, Restaurants und Freizeitbetriebe, sondern für jede Art von Unternehmen im gesamten Burgenland. Gibt´s keinen See, gibt´s keine Hotels, gibt´s keine Hotels braucht man keinen Tischler der das Hotel einrichtet. Lebensmittelhandel, Weinwirtschaft … alles wäre betroffen. Und mit den Betrieben würden tausende Arbeitsplätze im Burgenland verloren gehen. Daher müssen alle Verantwortlichen im Land und Bund zusammenarbeiten, anpacken, um den See zu erhalten und so den Wirtschaftsstandort mit seinen Arbeitsplätzen zu sichern“, so Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth anlässlich der Veranstaltung.

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