Gebeine von Maria Weinberg wurden neu bestattet

- Die Totenköpfe und Knochen waren von der Polizei beschlagnahmt. Nun sind wieder dort, wo sie hingehören.
- Foto: Landespolizeikommando
- hochgeladen von Martin Wurglits
In aller Stille sind jene Totenköpfe und Gebeine wieder bestattet worden, die ein 47-Jähriger Oberwarter vor einigen Wochen aus dem Friedhof bei der Wallfahrtskirche Maria Weinberg entwendet hat.
Nach einer schlichten Segnung durch den Gaaser Pfarrer Karl Schlögl befinden sich die 56 Totenköpfe und 55 Knochen nun wieder im unterirdischen Karner, aus dem sie der Knochensammler geholt hatte.
Totenköpfe auf dem Flohmarkt
Die Polizei hatte die Gebeine sichergestellt, nachdem der Mann einige der Totenköpfe auf einem Flohmarkt ausgestellt hatte. Der Täter wurde wegen Störung der Totenruhe angezeigt.
"Bedauerlich"
"Es ist traurig, dass sich der Mann als Retter dieser sterblichen Überreste präsentiert, um sie angeblich vor dem Verfall zu retten", bedauert Schlögl.
Wenn in früheren Jahrzehnten auf dem Friedhof neue Gräber angelegt wurden, seien ältere, bei den Grabungsarbeiten gefundene Knochen in den Karner gekommen. "Dafür ist er ja da", erklärt Schlögl.
Die beiden Öffnungen des Karners werden nun dauerhaft verschlossen.
Mesner getäuscht
Laut Angaben der Polizei hatte der Oberwarter Knochensammler dem Mesner von Maria Weinberg vorgetäuscht, die Totenköpfe für ein Museum abzuholen. In Wirklichkeit habe er sie abtransportiert, um sie in seiner Wohnung zu horten.
Beinhaus aus dem 17. Jahrhundert
Ein Karner ist eine Friedhofskapelle, die auch als Beinhaus dient. Der Karner neben der Wallfahrskirche Maria Weinberg stammt aus dem 17. Jahrhundert. Oberhalb der unterirdischen Lagerstätte befindet sich eine Kerzengrotte für Wallfahrer.
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