Fall zwei tote Flüchtlinge in Siegendorf
Hauptverdächtiger in Lettland festgenommen
Durchbruch im Fall rund um zwei syrische Flüchtlinge, die im Oktober tot in einem Kastenwagen in der Siegendorfer Puszta an der Grenze zu Ungarn entdeckt worden waren. Eine internationale polizeiliche Zusammenarbeit führte zur Festnahme des mutmaßlichen Schleppers in Lettland.
BURGENLAND. Am 19. Oktober kam es zu einer Schleppung von 29 MigrantInnen an der grünen Grenze in der Siegendorfer Puszta (die RegionalMedien berichteten). Nach einer Stellung durch eine Patrouille von Soldaten des Österreichischen Bundesheeres, flüchtete der Lenker eines Kleintransporters in zunächst unbekannter Richtung. Zwei Menschen konnten damals nur noch tot geborgen werden.
Die Spur
Die Ermittlungen hatten sich in den vergangenen Wochen auf eine international agierende Bande konzentriert, die zahlreiche Afghanen und Syrer nach Österreich geschleppt hatte. 12 Schlepper wurden in diesem Zusammenhang in Österreich und weitere acht in Ungarn festgenommen. Im Zuge dessen kamen die Ermittler auch auf die Spur jenes Lenkers, der für den Tod von zwei Flüchtlingen in Siegersdorf im Burgenland verantwortlich sein soll.
19-jähriger Verdächtige aus Lettland
Im Laufe der Ermittlungen wurde ein 19-jähriger lettischer Staatsbürger ermittelt, der mit der Schleppung in der Siegendorfer Puszta in Verbindung gebracht wurde. Diesem sei aber die Flucht nach Lettland geglückt. Seitens der Staatsanwaltschaft Eisenstadt wurde ein Europäischer Haftbefehl erlassen. Am 22. November übernahmen die Zielfahnder des Bundeskriminalamtes die internationalen Fahndungsmaßnahmen. Am 8. Dezember konnte der Gesuchte ausgeforscht und in Ogre/Lettland von den lettischen Behörden festgenommen werden. Der Mann sei vom Zugriff und der Festnahme auf offener Straße vollkommen überrascht gewesen und befände sich derzeit in Übergabehaft.
Innenminister Gerhard Karner dankte den Zielfahndern: „Durch dieses engmaschige Netzwerk der Sicherheitsbehörden und die gute internationale Zusammenarbeit der Polizei kann sich kein Täter auf der Flucht sicher fühlen. Die Zielfahnder sind ein Aushängeschild der österreichischen Polizei und genießen international höchstes Ansehen“, so Gerhard Karner.
Internationale Ermittlungen
Am 19. Oktober wurden 29 Personen illegal über die ungarische Grenze ins Burgenland gebracht. Zwei geschleppte Personen wurden tot aufgefunden. Eine Alarmfahndung – auch grenzüberschreitend in Ungarn - wurde unmittelbar danach eingeleitet, blieb aber vorerst erfolglos. Gleichzeitig setzten Erhebungen durch BeamtInnen des Landeskriminalamtes Burgenland ein. Von Beginn an wurden diese Erhebungen auch international geführt, insbesondere in Kooperation mit der Polizei in Ungarn.
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