Seefestspiele
Kritik an Feuerwerk in Mörbisch
Den Grünen Burgenland ist das Feuerwerk nach den Seefestspielen in Mörbisch ein Dorn im Auge, sie fordern ein sofortiges Ende.
MÖRBISCH. Seit dem 8. Juli spielen die Seefestspiele das Musical "West Side Story" in Mörbisch. Als fulminanter Abschluss der Veranstaltung gilt das Feuerwerk als ein Highlight für die Zuschauer. Dieses wird aber jetzt von den Grünen Burgenland kritisiert. „Mitten in der trockensten Zeit des Jahres genügt schon ein Funke – wie 2019 – und das Schilf fängt Feuer und ist über viele Stunden nicht zu löschen. Dieses tägliche Feuerwerk verursacht gewaltige Feinstaubmengen, die sich in der Lunge sammeln und es ist auch noch brandgefährlich", schreibt Grüne Landessprecherin Regina Petrik.
Tatsächlich kam es im letzten Aufführungsjahr vor Corona, also 2019, zu einem Schilfbrand in unmittelbarer Nähe der Festivalbühne. Jedoch konnte die Brandursache damals nicht geklärt werden.
Feuerwerk wurde bereits 2019 bestellt
Die Grünen beziehen sich auf den "Zukunftsplan Burgenland" der Landesregierung, bei dem auf einen Verzicht der Feuerwerke eingegangen wird: „Ab Sommer 2020 wird eine Arbeitsgruppe „Saubere Luft im Burgenland“ eingesetzt. Mit einem Verzicht auf Feuerwerke im eigenen Wirkungsbereich (z.B. bei den Seefestspielen Mörbisch) wird das Land selbst mit gutem Beispiel voran gehen.“ Jedoch wird in Mörbisch nach wie vor ein Feuerwerk gezündet. „Ich habe Verständnis, dass zur Premiere ein Feuerwerk veranstaltet wird, aber vor allem ökologisch und was die Sicherheit anbelangt, muss das ein einmaliges Ereignis bleiben", mahnt Petrik.
Seitens dem Büro von Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil begründet man das Feuerwerk mit dem „Übergangsjahr 2021“. Die im Regierungsprogramm getroffene Festlegung auf einen Ausstieg sei aufrecht, jedoch wurde das Feuerwerk in Mörbisch bereits 2019 bestellt, da West Side Story für 2020 geplant war. Eine so zeitige Bestellung sei erforderlich, weil es sich um eine Sonderanfertigung handelt.
Feuerwerk bei Publikum beliebt
„Hätten wir den Auftrag storniert, wäre die Pyro-Firma in Konkurs gegangen", erklärt Dietmar Posteiner, Festspieldirektor der Kultur Betriebe Burgenland. Das Feuerwerk selbst sei mit 1:30 Minuten viel kürzer als die Feuerwerke der Vergangenheit die über 2 Minuten dauerten. „Einen Großteil der Show macht die Aqua-Show aus. Wir haben auf eigene Initiative das Feuerwerk in den letzten Jahren kürzer und leiser gestaltet. In einer Umfrage gaben 93 Prozent der Gäste an, dass sie gerne ein Feuerwerk bei der Vorstellung sehen. Die Entscheidung ob in den nächsten Jahren noch ein Feuerwerk stattfinden wird liegt bei der Politik. Wir werden uns nach der Entscheidung richten", erklärt Posteiner.
Feuerwerke weniger schädlich als gedacht
Posteiner und Rudolf Jost von "Feuerwerke Jost" widersprechen der Aussage, Feuerwerk würden gewaltige Feinstaubmengen verursachen. Ein Bericht der Wirtschaftskammer aus dem Jahr 2020 kommt zum Schluss, dass die Feuerwerke in Österreich inklusiv der Silvesterfeuerwerke 0,28 Prozent der Feinstaubmenge und bei klimarelevantem Kohlenstoffdioxid nur 0,0001 Prozent ausmachen. „Die Umweltbelastung ist längst nicht so hoch wie angenommen. Ein PkW das insgesamt 100 Kilometer fährt verbraucht so viel CO2 wie das gesamte Feuerwerk in Mörbisch. Zudem verwenden wir biologisch abbaubare Rohstoffe für unsere Feuerkörper somit erfolgt keine Verschmutzung des nahen Umfeldes ", erklärt Jost.
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