5 Meter gegen A3-Autobahnlärm
Lärmschutzwand soll bis Herbst 2021 fertig sein
Bis Herbst 2021 soll auf der A3 die neue Lärmschutzwand stehen, die den Lärmpegel für die angrenzende Gemeinden verringern soll. Auch ein lärmmindernder Bodenbelag soll zwischen Eisenstadt und Müllendorf zum Einsatz kommen.
BEZIRK. Es war ein langer Kampf für die Bewohner der Gemeinden Großhöflein und Müllendorf gegen den Autobahnlärm der A3. Wie im Juli 2020 angekündigt, sollen eine Schallschutzwand und Flüssigasphalt den Geräuschpegel für die Bewohner der Gemeinden mindern. Im April starteten nun die Bauarbeiten für das Lärmschutz-Paket. "Wir freuen uns, dass wir nun mit der Umsetzung des Lärmschutzes für Müllendorf und Großhöflein starten können", sagt Asfinag-Geschäftsführer Andreas Fromm beim Spatenstich. Noch im Herbst 2021 sollen die Arbeiten am 5 Meter hohen Lärmschutz fertig gestellt sein.
Kosten: 2 Million Euro
Die 5 Meter hohe Lärmschutzwand erstreckt sich über eine Länge von 1,5 Kilometer. Die Fundamente sollen so dimensioniert sein, dass die Wand bei Bedarf noch auf bis zu 7,5 Meter erhöht werden könnte. Zwei Millionen Euro wird sie kosten, wobei knapp 50 Prozent vom Land Burgenland und der Gemeinde Großhöflein getragen werden, der Rest wird von der ASFINAG finanziert. Damit wäre ein nachhaltiger und wirksamer Lärmschutz für die Gemeinde Großhöflein sichergestellt, wie die ASFINAG verlautbaren lässt.
Neuer Fahrbahnbelag von Eisenstadt bis Müllendorf
Zusätzlich zur Schallschutzwand kommt außerdem zwischen dem Knoten Eisenstadt bis zur Anschlussstelle Müllendorf, ein lärmmindernder Fahrbahnbelag zum Einsatz. Diese Generalsanierung war ursprünglich erst für 2022 geplant, wird aber vorgezogen um Arbeiten und notwendige Verkehrsführungen zusammenzulegen und Behinderungen durch zwei Baustellen zu verhindern. Bis 2022 wird die Erneuerung des 5 Kilometer langen Bereiches mit dem neuen Bodenbelag fertig sein, bis 2023 erfolgt dann die Instandsetzung bis Hornstein. In die Generalerneuerung der Südostautobahn vom Knoten Eisenstadt bis Hornstein investiert die ASFINAG rund 30 Mio. Euro.
Zeitweise Fahrbahnspuren gesperrt
Am 12. April wurde bereits mit den Vorarbeiten, wie dem Herstellen einer Mittelstreifenüberfahrt für die kommenden Spurführungen begonnen. Die Einrichtung der tatsächlichen Baustelle läuft aktuell und dauert noch rund zwei Wochen. Um ausreichend Platz für die Generalsanierung der Hauptfahrbahn zu haben wird – je nach Bauphase – zeitweise eine Fahrspur gesperrt. Sperren von Auf- und Abfahrten der Anschlussstellen Hornstein, Müllendorf sowie des Knoten Eisenstadt werden vor Ort avisiert und Umleitungen eingerichtet.
Gestaltet wird die Schutzwand von einem Architektenbüro aus Wien und soll das Leithagebirge abbilden. Der Effekt soll durch Knicke der Wand und daraus resultierenden Licht- und Farbeffekten erzielt werden. Vier Materialien kommen dabei zum Einsatz – Beton für den Sockel, Kassetten aus Holzbeton und Aluminium sowie Acrylglaselemente.
Bürgerinitiative fordert Evaluierungen
Die Maßnahmen sind ein Kompromiss, mit dem auch die Bürgerinitiative vorerst leben kann. "Es freut mich sehr, dass die gemeinsame Vereinbarung von Land, ASFINAG, Gemeinde und Bürgerinitiative für mehr Lärmschutz und mehr Lebensqualität in Großhöflein nun in vollem Umfang und im Zeitplan in die Tat umgesetzt wird. Für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde werden die Lärmschutzwand und der lärmmindernde Asphalt eine spürbare Entlastung bringen", so Andreas Kollwentz im Namen der Bürgerinitiative, die noch vor zwei Jahren eine Schutzwand nicht als ausreichend erachtete und eine Einfriedung in Form eines Tunnels forderte. Aus Sicht der Bürgerinitiative wäre es deshalb nun wünschenswert, "wenn nach der Fertigstellung laufend evaluiert wird, ob mit den Maßnahmen auch die gewünschte Wirkung für alle Teile der Bevölkerung erzielt wird."
"Wir haben eine Lösung des Problems zugesagt und können dieses Versprechen dank gemeinsamer Kraftanstrenungen und guter Zusammenarbeit mit den Gemeinden und der ASFINAG nun einlösen", sagt Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Man trage mit der Lärmschutzwand und dem Einbau von lärmminderndem Asphalt auch dem Anspruch der Bürgerinitiative Rechnung, so Doskozil.
Petrik: "Bester Lärmschutz ist Tempo runter für LKW"
Die GRÜNEN sehen in der Umsetzung des Lärmschutzes noch viel Potential. "Die Lärmschutzwand kann nur ein erster Schritt sein. Jetzt muss die Landesregierung die Ausnahmeregelung für Nacht-LKW-Fahrten kippen, denn die Brummer fahren dort immer auch in der Nacht mit Höchstgeschwindigkeit", kritisiert die GRÜNE Klubobfrau Regina Petrik. Weiters fände sie eine auf der Lärmschutzwand installierte Photovoltaikaianklage wünschenswert: "Hier werden tausende Quadratmeter für die Stromerzeugung nicht genutzt."
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