Neue Ära hat begonnen
Lukas Hüller über die Zukunft der Cselley Mühle
Mit dem Jahreswechsel hat eine neue Ära für das Kultur- und Veranstaltungszentrum "Cselley Mühle" begonnen.Mit dem Jahreswechsel hat der neue Eigentümer Mario Müller die Cselley Mühle übernommen, der Fotograf Lukas Hüller ist künstlerischer Leiter der Kulturstätte.
OSLIP. „Alles neu in 2022“, heißt es auf der neu gestalteten Homepage, die bereits einige Detail verrät. Etwa, dass der neue Besitzer Mario Müller Kunst, Kultur und Kulinarik ein Anliegen sind. Vor Kurzem starteten die Renovierungsarbeiten in Oslip: „Optisch wird sich nicht so viel ändern, die Mühle ist ein legendäres Gebäude und wir haben großen Respekt vor der Geschichte. Wir müssen jedoch die Installationen auf den aktuellen Stand bringen und viel erneuern", verrät Hüller.
Der Zeitplan für den Umbau ist aber noch fraglich. „Mario hofft auf eine Fertigstellung noch im heurigen Jahr. Wir werden sehen, ob sich das ausgeht. Die Renovierung wird in zwei Phasen verlaufen: Bis zum Eröffnungsfest im ersten Juliwochenende werden das Atrium, der Stadl und der Innenhof fertig saniert. Aufgrund der Verzögerungen in der Baubranche wird die Instandsetzung der Gastronomie jedoch noch länger dauern“, bleibt Hüller realistisch.
Das Gastro-Konzept
Im Restaurant soll der Stubencharakter erhalten bleiben, „die Dekoration und die Einrichtung wird sich aber ändern." Weiterhin möglich sind auch in Zukunft Privatveranstaltungen: „2022 wird es aber noch keine Hochzeiten bei uns geben, da die Sanierungsarbeiten noch nicht abgeschlossen sind und wir nicht improvisieren wollen. Wir wollen unseren Kunden ein sehr gutes Niveau von Veranstaltungen anbieten und reschnen damit, dass ab 2023 wieder private Veranstaltungen möglich sind", so Hüller.
Während Fans des "Mü Toast" in Zukunft auf diesen verzichten müssen, soll die Kulinarik innovativ und modern werden. „Vielleicht kreieren wir auch einen Toast, aber keinen bei dem man sich an einer heißen Gurke den Mund verbrennt", so Hüller. Vor allem seien mehrere vegetarische Gerichte sowie thematische Abende geplant. Derzeit sei man auf der Suche nach „Spitzenköchen aus der Region“. Weinliebhaber können sich über eine Weinbar im Hof freuen.
Kunst in der Mü
„Das Thema Kunst soll noch stärker zur Geltung kommen. In der ganzen Mühle soll das Thema Kunst vorkommen, in Zukunft wird aber auch die Galerie vergrößert", so Hüller, der bereits nähere Details verrät: „Die Galerie und das ehemalige Atelier von Sepp Laubner werden zusammengelegt, zudem planen wir, den Dachboden auszubauen und für Ausstellungen zu nutzen." Eine Dauerausstellung von Nick Treadwell wird hier ihren Platz finden. „Wir möchten aber auch jungen Künstlern aus der Region die Möglichkeit geben, ihre Werke bei uns auszustellen."
Mehr Funk und Jazz
Musikalisch liegt der Fokus künftig auf Funk, Jazz und RnB. „Wir haben Jürgen Drimal von Radio Superfly als Partner ins Boot geholt“, so Hüller. Auch Stefan Mayer wird weiterhin die Mühle unterstützen: „Die Klassiker zu Ostern, Weihnachten und Schulschluss bleiben“. Auch Electronic für Jugendliche soll bestehen bleiben, hierbei setzt Hüller auf Hilfe von Tom Pronai, der im „Club raum“ (kleinen Saal) auflegen soll.
Bunter Mix aus Veranstaltungen
Im ersten Jahr würden aber auch viele neue Formate ausprobiert werden: „Wir befinden uns in einer Entwicklungsphase. Wir wollen zunächst viele Formate ausprobieren und eine breite Publikumsschicht ansprechen", erklärt Hüller. Moderne Volksmusik beim Frühschoppen am Sonntag, klassische Konzerte, ein etwas anderer Weihnachtsmarkt im Hof, ein mehrtägiges Halloweenevent, Kabarett, Kinderprogramme, gratis Sommerkonzerte und Partys sind nur einige Ideen vom künstlerischer Leiter und dem neuen Besitzer.
Neben österreichischen Künstlern wie Ernst Molden und der Nino aus Wien sollen auch in Österreich noch unbekannte Bands auftreten. Am 2. Juli spielt zum Beispiel Kraak & Smaak aus den Niederlanden beim Eröffnungsfest." Zudem treten beim Eröffnungswochenende die Tiger Lillies und Marko Simsa auf. In Zukunft wird auch weiterhin Musik in Oslip aufgenommen, denn das Aufnahmestudio bleibt bestehen, das Event "C'est la Mü" hingegen wird nicht mehr stattfinden. „Wir werden Festivals organisieren, aber unter einem anderen Namen. Auch Partys wie die 80er und 90er Party werden in der Stilrichtung bleiben, aber auch hier wird die Namensgebung vielleicht anders", so der künsterische Leiter.
Breite Publikumsschicht soll sich wilkommen fühlen
Das Duo Müller und Hüller hat sich einen "breiten Spagat" vorgenommen. „Wir möchten eine breite Publikumsschicht ansprechen. Wir brauchen und wollen die lokale Bevölkerung bei uns halten. Wir wollen aber auch Gäste aus Wien und Wiener Neustadt anlocken", erklärt Hüller, der erklärt: „Dafür muss man natürlich Akzente setzen und etwas anders machen, als die anderen.“
Die finanziellen Aspekte würden einen stärkeren Fokus bekommen: „Wir haben 450 Sitz- bzw. 800 Stehplätze. Wenn man die Ausgaben und die Ticketpreise gegenüberstellt sieht man: das ist ein schmaler Grat. Aus diesem Grund wollen wir Formate ausarbeiten, bei denen die Gäste länger bleiben und mehrere Sachen erleben können", gesteht Hüller und erklärt abschließend: „Wir wollen, dass sich die Gäste bei uns wohlfühlen, jeder soll sich wilkommen fühlen."
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