45 Jahre Kinderabteilung im Krankenhaus Eisenstadt
Psychosomatische Störungsbilder durch Pandemie zugenommen
Am 16. Oktober wurde mit Fachvorträgen von Spezialisten 45 Jahre Kinder- und Jugendabteilung im Krankenhaus Eisenstadt gefeiert.
EISENSTADT. Im Jahr 1976 wurde die Kinder- und Jugendabteilung im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt gegründet. Unter der Leitung von Primar Gunter Weissenbacher war es die erste Kinderabteilung innerhalb der österreichischen Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder. Seit beinahe 25 Jahren steht nun Primar Hans-Peter Wagentristl an der Spitze der Abteilung. Stationsleiterin ist Sabine Franta.
Mehr ambulante Behandlungen
Gestartet hat die Kinderstation mit 45 Betten und vier Neonatologieplätzen. Heute gibt es 16 Betten auf der Normalstation und sechs Betreuungsplätze auf der Neonatologie. Der Rückgang der Betten ist damit zu erklären, dass mittlerweile mehr Fälle ambulant behandelt werden können. Krankheiten wie Rotavirusinfektionen, bakterielle Septiden und Meningitiden sind durch Impfungen seltener geworden. "Aber, akute Infektionen sind nach wie vor eine Hauptursache für stationäre Aufnahmen. Wir sehen allerdings eine deutliche Zunahme von autoimmunologischen und hyperinflammatorischen Erkrankungen", so Abteilungsvorstand Wagentristl.
Sorge um Diabetes Anstieg bei Kindern
Sorge bereitet dem Abteilungsvorstand der konstante Anstieg von Diabetes Mellitus bei Kindern unter 15 Jahren. Hier benötige es Früherkennungs- und Präventionsprogramme, um gefährliche Stoffwechselkrisen zu verhindern.
Erkenntnisse aus der Covid-Pandemie
Bisherige Erkenntnisse aus der Pandemie zeigen außerdem, dass die dadurch hervorgerufenen Krankheitsbilder sich bei Kindern deutlich von denen der Erwachsenen unterscheiden. Kinder erkranken seltener, aber können durch überschießende Reaktionen des Immunsystems leichter schwer erkranken. Deutlich zugenommen haben psychosomatische Störungsbilder (wie u. a. Angststörungen und Essstörungen) als Folgen von Isolation durch die wiederholten Lockdowns, wie das Ärzte- und Pflegeteam der Kinder- und Jugendabteilung bestätigt.
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