Aktion in Eisenstadt zum Frauentag
"Runter von der Bremse, Frauen auf die Überholspur"
Gewerkschaftsfrauen und AK Burgenland fordern heute mit gesetzten Aktionen: Mehr Frauen in Führungspositionen, kürzere und planbare Arbeitszeiten und Geld statt Applaus
EISENSTADT. Die Gewerkschaftsfrauen und Arbeiterkammer Burgenland nahmen den Weltfrauentag zum Anlass, um ihre Forderungen für die Gleichstellung der Frauen zu unterstreichen. Dazu gab es eine Aktion in Eisenstadt.
Durch Corona mehr arbeitslose Frauen als Männer
In den vergangenen zwei Jahren ging es für Frauen beruflich noch weniger vorwärts, als vor der Pandemie. Rund 65 Prozent der Systemerhalter:innen sind Frauen. Denn überwiegend Frauen versorgen ihre Kinder, wenn Schul- und Betreuungseinrichtungen geschlossen haben. Und Frauen sind pandemiebedingt stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als Männer.
„Frauen haben genug zurückgesteckt, jetzt heißt es: Runter von der Bremse, Frauen auf die Überholspur! “, fordert AK-Vizepräsidentin und Landesvorsitzende der Gewerkschaftsfrauen im Burgenland, Bianca Graf.
20 Prozent weniger Gehalt durch Geschlecht
Frauen verdienen rund 20 Prozent weniger als Männer und übernehmen den Großteil der Betreuungs- und Hausarbeit, arbeiten überwiegend Teilzeit und haben in der Regel weniger Aufstiegsmöglichkeiten.
Pandemie zeigt Unterschied noch klarer
Während der Pandemie müssen Frauen ihrer Arbeit - meist in Niedriglohnbranchen wie der Pflege, im Handel, in der Produktion oder im Bildungs- und Gesundheitsbereich nachgehen und haben keine Möglichkeit für Homeoffice, sind dadurch täglich einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt. Hinzu kommen unbezahlte Betreuungspflichten, die überwiegend von Frauen übernommen werden. Da bleibt für berufliche Karrieren und Führungspositionen kein Platz und kaum Zeit.
Forderungen der Organisationen
Gefordert werden kürzere und planbare Arbeitszeiten bei vollem Lohn- bzw. Gehalts- und Personalausgleich, um eine gute Work-Life-Balance zu ermöglichen. Auch die Aufwertung von Frauenbranchen steht ganz oben auf der Forderungsliste. „
Das ist jedoch nicht nur über die Kollektivvertragsebene lösbar. Hier erwarten wir uns ein politisches Bekenntnis“, so Graf.
Mehr Frauen in Führungspositionen sowie mehr Gewaltprävention, um Gewalt an Frauen zu stoppen, sind weitere Forderungen. „Frauen leisten einen wesentlichen Beitrag und tragen unser Land durch diese schwere Zeit. Sie hatten genug Applaus. Was sie jetzt brauchen sind höhere Löhne, bessere Arbeitszeiten und mehr Aufstiegsmöglichkeiten“, so Graf.
Ein Zeichen für Frauen in Eisenstadt
Unter dem Motto "Frauen auf die Überholspur!" haben die Gewerkschaftsfrauen heute, im Rahmen von Aktionen in Eisenstadt und Oberwart, ein Zeichen für mehr Gleichberechtigung gesetzt.
"Wir machen uns heute, einmal mehr, stark für frauenpolitische Veränderungen“, so ÖGB Bildungs- und Frauensekretärin Dorottya Kickinger und AK-Expertin Gabi Tremmel-Yakali abschließend.
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