8. März
Vom Kampftag zum Weltfrauentag
Jedes Jahr findet am 8. März der Weltfrauentag statt. Doch was wird an diesem Tag eigentlich gefeiert?
BURGENLAND. Was für viele heute als selbstverständlich gilt, war noch vor einigen Jahrzehnten kaum denkbar – zumindest für Frauen. Während Frauen vor fast 100 Jahren weder wählen durften, noch ohne Einverständnis ihres Mannes ihr eigenes Geld verdienen durften, ist das heute ganz normal.
Wie alles begann
Im Jahr 1848 gründete Karoline von Perin-Gradenstein als Reaktion auf die blutige Niederschlagung einer Protestbewegung gegen eine Lohnreduktion für Hilfsarbeiterinnen den ersten politischen Frauenverein in Wien. Der "Erste Wiener Demokratische Frauenverein" setzte sich für Gleichberechtigung und Zugang zu einer vernünftigen Bildung für Frauen ein.
Internationaler Frauentag
Der Weltfrauentag entspringt ursprünglich einer Idee aus Amerika. 1908 wurde von der "Sozialistischen Partei Amerikas" ein Frauenkomitee gegründet, dass einen "Kampftag" für das Freuanstimmrecht anregten. Im Jahr darauf fand in den USA der erste "Frauenkampftag" statt, dem sich zivile Frauenrechtler anschlossen und gemeinsam mit den Politikern demonstrierten. Die Amerikanerin May Wood Simons brachte im August 1910 während einer "Internationalen sozialistischen Frauenkonferenz" in Kopenhagen die Idee für einen Internationalen Frauentag ein. Der allererste Internationale Frauentag fand dann am 19. März 1911 in Österreich-Ungarn, Deutschland, Dänemark und in der Schweiz statt. Das Datum verschob sich später auf den 8. März. Warum dieses Datum ausgewählt wurde, ist strittig und es gibt verschiedene Theorien dazu. Eines ist aber sicher: Die Wurzeln des Internationalen Frauentages gehen auf proletarische Frauenkämpfe und Frauen die für ihre Rechte kämpften zurück.
Wahlrecht für Frauen
1911 wurde in Österreich-Ungarn zum ersten Mal am internationalen Frauentag demonstriert. Damals demonstrierten rund 20.000 Menschen auf der Ringstraße in Wien für mehr Rechte für Frauen, im speziellen für ein freies, gleiches und geheimes Wahlrecht für Frauen. Erfüllt wurde diese Forderung schließlich sieben Jahre später: Am 12. November 1918 konnten Frauen in Österreich zum ersten Mal von ihrem Stimmrecht gebrauch machen und zur Wahl gehen.
Wären die mutigen Frauen vor mittlerweile mehr als 100 Jahren nicht auf die Straße gegangen um ihre Stimmen zu erheben und zu demonstrieren, wäre es Frauen heute wahrscheinlich ohne Zustimmung ihres Ehemannes noch immer nicht erlaubt ein eigenes Bankkonto zu eröffnen.
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