Taufiq aus der HAS Eisenstadt
"Wenn ich abgeschoben werde, ist das mein Todesurteil"
„Er ist 17 Jahre, ein gut integrierter Schüler, kann gut Deutsch und ist seit bereits vier Jahren in Österreich“
EISENSTADT. Freunde, Mitschüler und Pädagogen des 17-jährigen Taufiq Nabizada aus Afghanistan sind ob des ausstehenden Bescheids ihres Mitschülers besorgt um dessen Verbleib in Österreich.
Beunruhigend waren die Nachrichten der Rückführung von Minderjährigen der letzten Tage. Taufiqs erster Bescheid war negativ, auch nach dem letztinstanzlichen Verfahren besteht wenig Hoffnung auf einen positiven Bescheid.
Petition für Taufiq
Unterstützt wird der Schüler der 2. HAS nun auch von Schülervertreter Christoph Kornitzer, der eine Petition unter dem Titel „Helft Taufiq“ eingerichtet hat – binnen fünf Stunden wurde diese online von rund 1.000 Personen unterschrieben.
Viele Freundschaften
„Sehr viele stehen hinter Taufiq. Seine Freunde sind besorgt, ihn zu verlieren. Nicht zuletzt, weil sie in den letzten Tagen aus Wien mitbekommen haben, wie schnell das passieren kann“, erzählt Kornitzer, der umgehend von Mitschülern unterstützt wurde. „Hilfe kam sofort von einer Gruppe von Klassensprechern, aber vor allem von Mitschülern aus seiner Klasse. Manche kennen sich schon aus der Hauptschule, da hängen lange Freundschaften dran“, so der Schülervertreter.
Alleine nach Österreich
Der 17-jährige Taufiq lebt im Flüchtlingsheim in Pottendorf und kam alleine nach Österreich. „Er ist gemeinsam mit seiner Familie aus Afghanistan geflohen, seine Familie ist in der Türkei steckengeblieben“, erklärt Kornitzer.
„Abschiebung ist Todesurteil“
„Taufiq sagt, wenn er abgeschoben wird, ist das sein Todesurteil“, sind Kornitzer und seine Schulkameraden tief betroffen. „Müsste er zurück nach Afghanistan, dann kommt er in ein Land, wo er keine Familie hat. Er weiß nichts über seine Verwandten und Freunde. Er wäre alleine – in einem Land, in dem Krieg herrscht.“
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