Weltpremiere: Audi eröffnet Power-to-Gas-Anlage – "Leuchtturmprojekt der Energiewende"
Audi baut als erster Automobilhersteller eine Kette nachhaltiger Energieträger auf: "Am Anfang stehen Grünstrom, Wasser und Kohlendioxid. Die Endprodukte sind Wasserstoff und synthetisches Methan: das Audi e-gas" informierte Audi am 25. Juni 2013. Audi A3 Sportback g-tron fährt mit e-gas CO2-neutral.
"Mit dem heutigen Tag unternimmt Audi einen großen Schritt in die Mobilität der Zukunft", erklärte Heinz Hollerweger, Leiter Entwicklung Gesamtfahrzeuge in seiner Eröffnungsrede der e-gas-Anlage in Werlte, Emsland, Deutschland. "Audi ist weltweit der einzige Hersteller, der eine solch innovative Technologie zu bieten hat."
Die e-gas-Anlage arbeitet in zwei Prozess-Schritten: Elektrolyse und Methanisierung. Im ersten Schritt nutzt die Anlage überschüssigen Grünstrom, um mit drei Elektrolyseuren Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zu spalten. Der Wasserstoff könnte als Treibstoff für künftige Brennstoffzellen-Autos dienen.
Weil derzeit noch die flächendeckende Infrastruktur fehlt, folgt der zweite Schritt, die Methanisierung. Durch die Reaktion des Wasserstoffs mit CO2 entsteht hierbei synthetisches Methan, das Audi e-gas. Es ist mit fossilem Erdgas nahezu identisch und wird über eine bereits vorhandene Infrastruktur, das deutsche Erdgasnetz, an die CNG-Tankstellen bundesweit verteilt.
Die Einspeisung des Audi e-gases beginnt im Herbst 2013.
Pro Jahr produziert die Audi e-gas-Anlage etwa 1000 Tonen e-gas und bindet dabei zirka 2800 Tonnen CO2. Das entspricht etwa der Menge, die ein Wald mit über 220.000 Buchen im Jahr aufnimmt. Als Nebenprodukte fallen lediglich Wasser und Sauerstoff an.
Mit dem Audi e-gas aus Werlte können voraussichtlich 1500 Audi A3 Sportback g-tron jedes Jahr jeweils 15.000 Kilometer CO2-neutral zurücklegen.
Das e-gas project ist Teil der umfassenden Audi-e-fuels-Strategie. Parallel zur e-gas-Anlage in Werlte betreibt Audi mit dem Partner Joule in Hobbs, New Mexico, USA eine Forschungsanlage zur Herstellung von e-ethanol und e-diesel. In dieser Anlage produzieren Mikroorganismen mithilfe von Wasser (Brack-, Salz- oder Abwasser), Sonnenlicht und Kohlendioxid die hochreinen Kraftstoffe.
Strategisches Ziel dieser Projekte ist, CO2 als Rohstoff für Kraftstoffe zu nutzen und dadurch die Gesamtbilanz deutlich zu verbessern. Die e-fuels-Strategie ist eine wichtige Säule der Nachhaltigkeitsinitiative von Audi.
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