Vogl, Wisak und Wagner gehen
Rücktritte in der SPÖ Eisenstadt
Lisa Vogl, Stadträtin Renée Wisak und Klubobfrau Trixi Wagner werden mit September ihre Ämter im Eisenstädter Gemeinderat zurücklegen.
EISENSTADT. Vizebürgermeisterin Lisa Vogl, Stadträtin Renée Wisak und Klubobfrau Trixi Wagner (alle drei SPÖ) gaben am Montagvormittag den Rücktritt von ihren Ämtern im Eisenstädter Gemeinderat mit 30. September 2020 bekannt. Die Rücktritte der drei soll persönliche Gründe haben. "Das vergangene Jahr war ein sehr lehrreiches für uns und wir bedanken uns bei all jenen die uns auf unserem Weg begleitet und unterstützt haben", so Vogl, Wisak und Wagner. Lisa Vogl wird darüber hinaus auch als Stadtparteivorsitzende der SPÖ Eisenstadt mit Ende September zurücktreten.
Suche nach einem neuen Team
SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst und SPÖ-Bezirksvorsitzende Astrid Eisenkopf: „Wir nehmen die Entscheidung zur Kenntnis und bedanken uns für ihre Arbeit in der SPÖ Eisenstadt. Es ist jetzt Zeit, die Weichen für die Gemeinderatswahl 2022 zu stellen.“ In den nächsten Monaten soll ein Spitzenkandidat und ein neues Team für die Gemeinderatswahl 2022 gefunden werden. „Wenn diese Suche abgeschlossen ist, wird eine geordnete Übergabe stattfinden“, betonen die beiden.
ÖVP vermutet "politisches Mobbing"
Eisenstadts Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP) bezeichnet die Rücktritte als "sehr bedauerlich". "Sie waren Garanten für eine konstruktive und sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit im Interesse der Stadt und der Menschen", sagt Steiner und es habe davor noch nie eine derart erfolgreich Kooperation zwischen ÖVP und SPÖ gegeben. Die ÖVP vermutet hinter den Rücktritten keine persönlichen Gründe, "vielmehr schaut es danach haus, dass die drei Frauen aus dem Amt gejagt wurden", heißt es in einer Aussendung von Seiten der ÖVP.
Molnár fordert sofortigen Rücktritt
FPÖ-Stadtparteiobmann Géza Molnár reagiert kritisch auf den Rücktritt: "Wenn die drei Spitzenfunktionäre gleichzeitig einen Rücktritt bekanntgeben, der aber erst in mehr als sechs Monaten erfolgen soll, kann es sich dabei nur um eine parteiinterne begründete Retourkutsche oder Trotzreaktion handeln." Weiter kritisiert er, dass die drei nun "den eigenen Laden für mehr als ein halbes Jahr lahmlegen" würden. "Anständig wäre in diesem Fall ein sofortiger Rücktritt", so Molnár.
Gemeinderatskollegin Haider-Wallner wünscht "viel Erfolg"
GRÜNE Gemeinderatskollegin Anja Haider-Wallner wünscht den drei Frauen zum Abschied "viel Erfolg in anderen Schaffensbereichen und mehr Lebensqualität." "Auch wenn wir in der Oppositionsarbeit nicht wirklich zusammengekommen sind – mir tut es gerade jetzt rund um den Weltfrauentag sehr leid, dass dieser Rücktritt erfolgt. Ohne die genauen Gründe zu kennen, meine ich: Ja, Frauen haben es schwerer sich in den nach wie vor von männlichen Macht dominierten Zirkeln intern und extern durchzusetzen. Und vielleicht fällt es uns auch schwerer, weil wir uns die kleinen alltäglichen Boshaftigkeiten mehr zu Herzen nehmen", so Haider-Wallner.
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