„Eine solche Chance kommt nie wieder!“
Zwei Wochen hatte Laufteam-Cheftrainer Rolf Meixner geschwiegen. Jetzt nimmt er Stellung zum Aus für die Leichtathletikanlage in Eisenstadt.
EISENSTADT (sz). „Ich bin entsetzt und schockiert“ – das war das Einzige, das der Erfolgs-coach der Öffentlichkeit mitteilte, als das Ende des Laufprojektes für die Landeshauptstadt bekannt wurde.
Entsetzt und schockiert ist er auch noch fast zwei Wochen danach: „Unsere Zukunft war von diesem Stadion abhängig, jetzt kommt unser gesamtes wirtschaftliches Konzept zum Erliegen. Und Eisenstadt hat eine Jahrhundertchance vergeben“, lautet seine Botschaft.
Die Enttäuschung ist für Meixner umso größer, da „die Planungsgruppe sehr bemüht gewesen ist und alles umgesetzt hätte werden sollen, was man sich vorgestellt hatte: Neben einer Rundlaufbahn waren auch eine Sandlaufbahn, eine 500 Meter lange, nachts beleuchtete und ganzjährig benützbare Dauerlaufstrecke für jedermann, ein Sprinthügel und vieles andere vorgesehen.
„Diese Anlage wäre sogar als Bundessportzentrum klassifiziert worden. Für so wenig Geld hätten wir nie mehr so viel Sportinfrastruktur für die gesamte Bevölkerung bekommen“, trauert er der vergebenen Jahrhundertchance nach.
Und der Leichtathletikguru spart auch nicht mit Kritik: „Das Burgenland ist bei den 6- bis 14-Jährigen österreichweit Spitzenreiter bei jugendlicher Adipositas (Fettleibigkeit) und Alkoholkonsum. Also bauen wir sicherheitshalber keine Sportanlagen, damit diese Zahlen nicht sinken.“
Auch die Mitglieder der Laufteam-Spitzengruppen sind entsetzt, heißt das Nein zur Laufbahn doch, dass sie weiter fünfmal pro Woche je sechs Stunden für zwei Stunden Training brauchen. Denn zwei Stunden sitzt man in Auto und weitere zwei schaut man der anderen Gruppe zu.
„Eine eigene Wettkampfanlage ist für einen Verein wie das Laufteam die einzige Möglichkeit, gesund zu wirtschaften“, weiß Rolf Meixner. Man hatte die Planung für die kommenden Jahre bereits dahingehend ausgerichtet – und sich auch gefreut, wieder neue Mitglieder aufnehmen zu können, nachdem man wegen nicht vorhandener Trainingsmöglichkeiten „sicher 100 Anfragen“ hat ablehnen müssen. „Wir müssen uns jetzt etwas einfallen lassen. Wir haben unsere Sponsoren und Mäzene jahrelang strapaziert. Jetzt ist der Ofen aus“, so Meixner resignierend.
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