Elf Millionen investiert
MAM-Forschungszentrale in Großhöflein eröffnet
Die österreichische Babyartikelmarke MAM investierte rund elf Millionen Euro in ihr neues Forschungs- und Entwicklungszentrum in Großhöflein. In den kommenden Wochen übersiedeln die 42 MitarbeiterInnen von der alten Zuckerfabrik in Siegendorf in das top-moderne Geothermie-Gebäude , genannt „Health & Innovation Center“.
GROßHÖFLEIN. Nach dem Spatenstich im April 2020 ist das Geothermie-Gebäude jetzt im November bezugsfertig. Die Firma MAM hat rund 11 Millionen Euro in das 5.800 Quadratmeter großen Firmengelände investiert. Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Weltmarke MAM siedelt nun Schritt für Schritt von Siegendorf nach Großhöflein.
100 Millionen Produkte
Die Firma MAM wurde 1976 von Peter Röhrig gründet. Derzeit verkauft MAM jährlich rund 100 Millionen Produkte in 60 Ländern und beschäftigt weltweit mehr als 950 MitarbeiterInnen. Im neuen Standort in Großhöflein werden Projekte entwickelt, in einer Testreihe erzeugt und anschließend geprüft. Zudem werden auch bestehende Produkte geprüft. „Unser Forschungs- und Entwicklungsteam ist maßgeblich am globalen Unternehmenserfolg von MAM beteiligt – denn hier werden Ideen für unsere Produkte geboren und deren Anwendbarkeit in Labors und Werkstätten getestet“, erklärt MAM Gründer und CEO Peter Röhrig.
Forschung für Schnuller
Seit 1990 ist MAM führendes Mitglied des Europäischen Komitees für Normung (CEN). Im Unternehmen selbst werden jährlich allein für Tests 12.000 Arbeitsstunden aufgewendet. MAM Baby Schnuller werden dabei 40 verschiedenen Prüfverfahren unterzogen, MAM Baby Flaschen durchlaufen 28 verschiedene Tests. 2019 wurde MAM erstmals mit dem EU-Preis für Produktsicherheit ausgezeichnet. In Zukunft sollen aber auch die NutzerInnen in Großhöflein testen. Im obersten Stockwerk gibt es einen Raum, in denen Mütter zum testen eingeladen werden.
In vielen Schritten wachsen
Seit 2017 wurde an Konzepten getüftelt, um den neuen Standort zu erschaffen. Einem Organismus gleich soll das neue Zentrum, dessen Bauweise von den Architekten der Innocad ZT durch drei zylinderförmige Baukörper optisch an die biologische Zellteilung angelehnt wurde, über die Jahre hinweg wachsen und mehr Raum und Arbeitsplätze bieten. „Wir verfolgen die Prämisse, mit vielen kleinen Schritten in Summe große Verbesserungen hervorzuholen“, kommentiert Sandra Chini, zuständiges Mitglied der Geschäftsleitung.
Ausbaustufen möglich
Die verschiedenen Abteilungen sind verantwortlich für die Produktentwicklung, den strategischen Einkauf sowie das Innovations-, Portfolio- und Projektmanagement. Vor allem das Zentrum des Neubaus, ein zweigeschossiger Atrium-Wintergarten, soll als Kommunikations- und Erholungsraum dienen und stellt gleichzeitig einen thermischen Puffer für das Energiekonzept dar. Hochmoderne Büroräume, eine Dachterrasse, das eigene Fitnessstudio und sogar eine Rutsche sollen dafür sorgen, dass sich die MitarbeiterInnen wohl fühlen. Zunächst sollen 45 MitarbeiterInnen in Großhöflein arbeiten, das Gebäude ist aber bereits jetzt für 75 Kollegen ausgerichtet und kann insgesamt für 180 Mitarbeiter ausgebaut werden.
Geothermie und Ökostrom
Das Besondere am neuen Gebäude sei der Einsatz einer Geothermieanlage und die ausschließliche Verwendung von erneuerbaren Energien, wodurch beispielsweise gänzlich Ökostrom aus Österreich zum Einsatz kommt. Auf fossile Energieträger und Brennstoffe wird vollends verzichtet. „Im Winter nutzen wir die Wärme zum Heizen aus der Tiefe und zur Gebäudekühlung leiten wir diese im Sommer wieder hinunter. Das Prinzip ist einfach, erfordert aber eine hochkomplexe Haustechnikanlage, für deren Planung wir uns die nötige Zeit genommen haben“, so Norbert Polatschek, Projektleiter des Neubaus und Head of Technical Research im MAM Team.
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