Leserbrief an die Bezirksblätter Eisenstadt: "Anrainer-Interessenskonflikte sind Überbevölkerungsprobleme"
Stefan Hahnekamp aus Eisenstadt schickte der Bezirksblätter-Redaktion einen Leserbrief, in welchem er Anrainer-Konflikte als logisches Resultat einer herrschenden Überbevölkerung beschreibt und die Lösung in einer "rigorosen Geburtenkontrolle" sieht
"Wer kennt nicht solche Schlagzeilen: ‹Anrainer protestieren wegen geplantem Schweinemastbetrieb›; ‹Anrainer beklagen den Lärm auf Autobahn und fordern Lärmschutzwände›; ‹Anrainer sammeln Unterschriften gegen geplanten Handy-Sendemast›; ‹Verkehrszählung zeigt auf: 18 000 Fahrzeuge pro Tag donnern durch den Ort. Anrainer fordern seit Jahren eine Ortsumfahrung›; ‹Polizeieinsatz: Wegen regelmäßiger Lärmbelästigung im Wohnhaus verlor ein Mann die Nerven und schlug auf Nachbarn ein›; ‹Anrainer protestieren gegen geplante Veranstaltungshalle›; ‹Ein Park mit zwanzig Bäumen soll als Bauland umgenutzt werden, damit ein notwendiges Krankenhaus errichtet werden kann – Anrainer sind erbost und gehen auf die Barrikaden›."
"Würde man diese Schlagzeilen mit etwas Abstand betrachten und nach einer Formulierung suchen, die für alle diese Schlagzeilen passen würde, dann könnte diese etwa so lauten: «Die Lebensqualität von Menschen in deren Wohnbereich wird durch jene Menschen gestört, die andere Interessen für diesen Ort hegen, wobei diese Interessen nicht mit den hier wohnenden Menschen im Einklang stehen.» Würde man diese Formulierung nochmals etwas verallgemeinern, dann könnte diese so lauten: «Menschen fühlen sich durch andere Menschen und deren Interessen und Bedürfnisse genötigt, weil keine ausreichend räumliche Distanz gegeben ist.» Wen wundert es dann noch, wenn jemand den Mitmenschen gegenüber nur mehr gefühlskalt und missgünstig reagiert. Durch die vielen unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse auf engem Raum wird der Mensch praktisch genötigt, tolerant zu sein. Im Straßenverkehr ist das mehr als deutlich zu erkennen: Als Autofahrer warten wir bei roter Ampel, weil andere jetzt fahren dürfen."
"Autofahrer müssen stehenbleiben, weil Fußgänger auf dem Zebrastreifen die Straße überqueren. Den Autofahrern wäre es am liebsten, wenn keine störende Radfahrer und Fußgänger unterwegs wären. Den Radfahrern wäre es am liebsten, wenn keine störende Autofahrer unterwegs wären, die Lärm verursachen und die Luft verpesten. Fußgänger würden lieber eine schöne Natur um sich herum haben, als ständig herumhuschende Autofahrer und Radfahrer im Blickfeld zu haben. So unterschiedlich sind die Interessen. Es ist aber nicht nur so, dass unterschiedliche Interessen Probleme und Dispute zwischen den Menschen hervorrufen, sondern auch gleiche oder ähnliche Interessen. Als Autofahrer sind nämlich letztendlich auch andere Autofahrer, die denselben oder einen ähnlichen Zielort aufsuchen, störend. Fast schon tägliche Straßenstaus sind unbeliebte Zeiträuber. Es ist somit tagtägliche Realität, dass die rege Menschenmasse im Straßenverkehr jeden einzelnen Menschen viel Zeit kostet, die er gerne für andere Dinge aufbringen würde."
"Alle diese Interessenkonflikte würden sich bis zur Belanglosigkeit abmildern oder sogar ganz in Schall und Rauch auflösen, wenn jedem Menschen genügend Platz und physischer Freiraum geboten würde. Das jedoch ist aufgrund der Überbevölkerung ein Ding der Unmöglichkeit. Es kann nur dann mehr Platz und Lebensraum für Mensch, Fauna und Flora geben, wenn endlich weltweit eine rigorose Geburtenkontrolle schlagend wird."
"Will der Mensch mehr an Freiheit genießen, indem er mehr Quadratmeter an Lebensraum hat, dann muss er jene falsch verstandene Freiheit aufgeben, unkontrolliert und eigensinnig Nachkommen in die Welt zu setzen.
Und das zu verstehen ist derart einfach, dass das jedes 10jährige Kind nachvollziehen könnte. Mehr-Mehr- und Mehr-Weniger-Rechnungen, auch Schlussrechnungen genannt, lernt ein Kind in der 4. Schulstufe."
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