Nach sechs Monaten regionaler Ernährung: Familie Wagner zieht ihr Fazit

Die Familie Wagner nahm die letzten sechs Monate am BEZIRKSBLÄTTER-Experiment "Wir essen burgenländisch" teil. Und das mit großem Erfolg.
  • Die Familie Wagner nahm die letzten sechs Monate am BEZIRKSBLÄTTER-Experiment "Wir essen burgenländisch" teil. Und das mit großem Erfolg.
  • hochgeladen von Franz Tscheinig

EISENSTADT. (ft) Es ist vollbracht: Das Ende April gestartete BEZIRKSBLÄTTER-Experiment „Wir essen burgenländisch“ ist abgeschlossen. Die vergangenen sechs Monate verbrachte die vierköpfige Familie Wagner aus Eisenstadt damit, sich ausschließlich von regionalen Lebensmitteln zu ernähren. Wir trafen Luca, Tobi, Elisabeth und Bernhard und sprachen mit ihnen über ihre Erfahrungen, Erlebnisse, Probleme und Vorhaben.

„Dachte, es wird schlimmer“

Als es vor sechs Monaten los ging, befürchtete Elisabeth vorerst Schlimmes: „Ich dachte mir, es wird schlimmer. Aber es war halb so wild und es hat uns an nichts gefehlt“, erzählt die zweifache Mutter. Man habe zwar bei weitem weniger Fleisch gegessen, „doch das hat keinen von uns wirklich gestört. Auch die Kinder nicht, denn Luca und Tobi essen sowieso alles, was auf den Tisch kommt.“

Reine Gewöhnungssache

Generell habe es kaum Probleme mit dem regionalen Einkäufen gegeben, abgesehen vielleicht bei der Beschaffung lokaler Milch: „Das war ein bisschen mühsam, weil wir sie nur in St. Margarethen gefunden haben. Aber man muss sich nur daran gewöhnen.“ Auch an ein neues Einkaufsritual musste sich die Familie Wagner gewöhnen: „Wir sind früher immer am Montag einkaufen gegangen, weil der Kühlschrank nach dem Wochenende ja meistens leer ist“, schmunzelt Elisabeth. Jetzt gehe man aufgrund der Öffnungszeiten regionaler Bauern und Direktvermarkter eben immer mittwochs den Einkaufskorb füllen. „Es ist einfach nur eine Gewöhnungssache“, bringt die Mutter die Umstellung auf den Punkt.

Änderungen im Speiseplan

Änderungen musste Familie Wagner auch in Sachen Speiseplan in Kauf nehmen: „Früher haben wir im Vorhinein geplant, was wir die ganze Woche über kochen werden.“ Jetzt müsse man eben kurzfristiger entscheiden: „Man schaut eben in den Geschäften, was es zur Auswahl gibt und entscheidet dann, was gekocht wird“, erklärt Bernhard. Aber auch das sei wiederum reine Gewohnheit. Auch für die Kinder, denen Süßigkeiten und Co. bei weitem nicht so abgingen, wie man vielleicht vermuten würde: „Luca und Tobi haben ja auch Müsli und Popcorn bekommen. Dazu gab’s regelmäßig Gebackenes. Wir glauben, den Beiden ist das Experiment gar nicht so aufgefallen“, vermuten die Eltern.

Regionaler Service

Aufgefallen ist der Familie Wagner allerdings schon etwas in den letzten sechs Monaten: „Natürlich hat nicht jeder regionaler Betrieb alles, was man braucht. Jeder hat sein eigenes Sortiment, aber Supermärkte sind es eben nicht.“ Was aber auch nicht wirklich etwas ausmacht. Denn: „Es ist ein ganz anderes Einkaufen als in einem Supermarkt. Die Betreiber sind alle sehr nett, kennen dich und wissen gleich, was du alles braucht“, erklärt Bernhard die Vorteile des regionalen Services.

Man wird angesprochen

Natürlich kam es aufgrund der Teilnahme am Experiment auch immer wieder zu Reaktionen seitens Freunde oder Bekannter: „Man wird definitiv angesprochen“, erzählt Bernhard. „Der Opa hat gemeint, ob wir eh nicht verhungern und eine Bekannte hat mich einmal gefragt, ob wir eh etwas essen würden“, erzählt Elisabeth mit einem Lächeln im Gesicht. Andere wiederum konnten von der Familie Wagner regelrecht begeistert werden: „Unsere Nachbarn finden es sehr cool, dass wir teilgenommen haben und haben zum Teil auch mitgemacht.“

Vorbereitungen für den Winter

Jetzt, wo der Winter quasi vor der Tür steht, werde die regionale Ernährung erst so richtig interessant: „Wir haben zwar einige Säfte, Marmeladen und Saußen vorbereitet, aber ich glaube wir müssen das im nächsten Jahr intensiver betreiben“, scherzt Bernhard. Denn eines ist gewiss: „Wir werden uns weiterhin regional ernähren, auch wenn das Experiment jetzt vorbei ist. Wir produzieren viel weniger Plastikmüll, es ist ökologischer und wir fördern die Bauern in der Umgebung“, erklärt Elisabeth, die sich dennoch hin und wieder ein paar Ausnahmen gönnen wird: „Wenn ich einmal einen Lachs essen möchte, dann werd ich ihn auch kaufen.“

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