Skurriles aus der Rechtsgeschichte
Ohne Gesetze würde wohl ein großes Durcheinander entstehen. Sie sind dafür da, um ein friedliches Zusammenleben zu regeln und zu erleichtern. Sie legen fest, was man tun muss, tun darf oder nicht tun darf.
Im Laufe der Zeit wurden jedoch auch immer wieder eher fragwürdige Vorschiften erlassen.
So hat sich die Gesetzgebung auch mit Ostern beschäftigt – denn das Färben der Eier wurde untersagt. Hintergrund: die Verhinderung eines übermäßigen und unwirtschaftlichen Verbrauchs von Eiern zur Osterzeit. Diese Verordnung stammt übrigens vom 22. Mai 1889.
Im Theresianischen Gesetzbuch 1774-1776 war ein weiteres skurriles Verbot verankert: nämlich das Verbot, Kinder in den Ofen zu Stecken. Warum? Nachdem das Brot gebacken wurde, wurden Kinder in den Ofen gesteckt, um die Krätze zu heilen.
Wahlrecht
1896 wurde bestimmt, dass auch Männer, die keinem Leitungs- oder Verwaltungsorgan angehören, zur Wahl gehen durften, wenn sie zumindest ein halbes Jahr in Österreich lebten. Die Stimmen derer, die Steuern bezahlten, hatten jedoch eine höhere Gewichtung.
Hundesteuer
Abgaben für Hunde wurden bereits 1868 eingeführt. Das Gesetz wurde 1893 novelliert und unterschied zwischen „normalen“ und Luxushunden. Für Luxushunde, die weder Haus noch Vieh zu bewachen hatte, mussten drei Gulden berappt werden, für alle anderen ein Gulden.
Der Weihnachtsbaum
Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde der Brauch des Christbaums immer populärer. Um der Beschädigung der Wälder durch Entwendung vorzubeugen, griff der Gesetzgeber ein: der Erwerb musste per Ursprungsschein bestätigt werden.
Erbrecht
Als Dauerbrenner kann wohl die Erbschaftssteuer bezeichnet werden. Bereits 1759 wurde ein Steuersatz von zehn Prozent festgelegt, wobei Hinterlassenschaften von Mann zu Frau bzw. umgekehrt zum Teil von der Steuer befreit waren.
Straßenverkehrsordnung
Auch Raser sind kein Problem unserer Zeit. Zu schnell fahrende Kutscher sowie Fahrerflucht machten sehr früh die Nummerierung von Fahrzeugen notwendig.
Autonummern wurden 1914 in Wien über eine Zeitung, samt zugehörigen Besitzern und Adressen, publiziert. Im Sinne des Datenschutzes wäre das heute eher kritisch zu betrachten.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.