Leserbrief: "Hort oder Ganztagsbetreuung"

Bei uns in Enns haben sich beim Elternverein mit der Reduktion des Hortangebotes die Anfragen bezüglich flexibler Abholzeiten gehäuft. Warum?

Man will das die Arbeitnehmer flexibler werden und auch das Frauen und Männer neben der Betreuung ihrer Kinder auch noch arbeiten können. Im Bereich des Kindergartens wird das diesbezügliche Angebot immer größer, aber mit dem Eintritt der Kinder in die Volksschule endet dieses Angebot abrupt.
Ab der Volksschule kann man nur mehr wählen zwischen „ich gehe arbeiten und mein Kind geht den ganzen Tag in die Schule“ oder „ich gehe nicht arbeiten und bleibe zuhause damit mein Kind nicht den ganzen Tag zur Schule gehen muss“!

Der Bürgermeister von Enns hat zwar vor längerer Zeit bei Bedarf die Möglichkeit von flexiblen Abholzeiten versprochen (http://www.meinbezirk.at/enns/chronik/eltern-in-teilzeit-gegen-vollzeit-hort-d1087007.html), aber bis jetzt nichts gemacht, dass es diese Möglichkeit auch gibt. Nein im Gegenteil unsere Ansuchen um eine Bedarfserhebung wurden lange verschleppt und der Hort wird in der Zwischenzeit ganz aufgelöst, denn man braucht den Platz für eine Krabbelstube.
Ab dem Schuljahr 2016/17 gibt es nur mehr die schulische Ganztagesbetreuung in Enns. Zum Glück hat sich mit dem Familienbund (FBZ Enns „Kleine Welt“) ein Anbieter der flexiblen Nachmittagsbetreuung gefunden. Der Start diese Projektes erfolgt erstmalig im Schuljahr 2016/17 und wir vom Elternverein hoffen, dass dieses Angebot vielleicht in Zukunft noch erweitert wird, denn von Seiten der Gemeinde ist man nicht sehr engagiert.

Jetzt komme ich noch dazu, warum aus meiner Sicht die Ganztagesschule von den Gemeinden bevorzugt wird:

Abgesehen davon, dass die Förderung die schulische Ganztagesbetreuung höher ist als beim Hort (wie sie auch geschrieben haben) gibt es im Gegensatz zum Hort bei der schulischen Ganztagesbetreuung auch keine Vorschriften wie Schulgarten und Freizeiträume ausgestattet sein müssen (bis Ostern 2016 hatten wir keinen brauchbaren Schulgarten). Auch sind die Anforderung an Hortpersonal höher als an das Personal bei der Ganztagesbetreuung. D.h. die Gemeinde bekommt höhere Förderungen und spart auch noch bei Personalkosten und Ausstattung!

Es ist schön, wenn die Gemeinde darauf schaut, dass die Räumlichkeiten nicht leer stehen, aber in Enns haben wir das Problem von zu wenig Raum in der Volksschule im speziellen bei der Turnhalle. Gemäß Bauordnung OÖ braucht eine Volksschule einen Turnsaal und einen Gymnastiksaal. Aber leider gibt es keine maximale Schülerzahl pro Turnsaal. So kommt es, dass wir in Enns die größte Volksschule von OÖ haben (ca. 520 Schüler), aber auch nur einen Turnsaal und einen Gymnastiksaal wie eine kleine Volksschule. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit von Unterricht am Nachmittag, um die vorgegebenen Turnstunden abhalten zu können. Eigentlich absurd, dass Schüler bis 14:35 in der Schule bleiben müssen, damit sie sich bewegen können, was sie auch zuhause im Garten machen könnten, nur weil kein Räumlichkeiten vorhanden sind. Die Schüler, die am Nachmittag Unterricht haben, können aber nicht in der Schule essen, da kein Platz für die Ausspeisung vorhanden ist, denn der reicht gerade einmal für die Ganztagesschule. D.h. will man die Kinder zum Essen schicken, dann muss man sie an diesem Tag auch zur schulischen Ganztagesbetreuung anmelden, dafür natürlich auch zahlen und die Kinder müssen bis 16:00 in der Schule bleiben obwohl Schulschluss um 14:35 wäre. Ein teures Mittagessen mit nicht erwünschten Nebenfolgen.

Abschließend kann ich nur sagen: Will man, dass Eltern Beruf und Familie unter einen Hut bringen, dann muss man auch nach dem Kindergarten für ein gutes Angebot an Kinderbetreuung sorgen und dieses nicht mit dem Kindergarten beenden, denn Volksschulkinder können noch nicht alleine zuhause bleiben.

Ein weiteres, zumindest in Enns, derzeit noch ungelöstes Problem ist die Ferienbetreuung, denn es gibt mehr Ferien als die Eltern Urlaub haben.

Leserbrief von
Wolfgang Lederhilger,
Elternverein-Obmann der
Volksschule Enns

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