Mädchen sind öfter von selbstverletzendem Verhalten betroffen als Jungs

Ritzen kann auf eine psychische Erkrankung wie Depression oder Borderline hinweisen. | Foto: Lolostock - Fotolia
  • Ritzen kann auf eine psychische Erkrankung wie Depression oder Borderline hinweisen.
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Enns (cd). Selbstverletzendes Verhalten (SVV) wird vor allem bei Mädchen und jungen Frauen beobachtet. Meist sind Menschen davon betroffen, die ein Trauma erlebt haben und mit ihren Gefühlen nicht umgehen können. Das Ritzen wird zum "Ventil". Emotionen werden abgebaut, man fühlt sich danach "erleichtert". Betroffene versuchen schmerzvolle Gefühle, wie zum Beispeil Wut, Angst und Trauer durch einen körperlichen Schmerz zu überdecken. Auslöser für selbstverletzendes Verhalten können Stresssituationen, Konflikte in der Familie und Verluste sein. Beim Ritzen werden Endorphine ausgeschüttet, dadurch wird das Schmerzempfinden verringert und ein Glücksgefühl erzeugt. Die Wunden und Narben werden durch Kleidung kaschiert.
Der Umstand, dass sich Mädchen vergleichsweise häufiger ritzen ist auf gesellschaftliche Normen zurückzuführen. Mädchen dürfen ihre Aggressionen nicht so offen ausleben wie Jungen und richten sie daher nach Innen. Fast immer wird in der Pubertät damit begonnen.
Selbstverletzendes Verhalten tritt in unterschiedlichen Formen auf: Ritzen, Schneiden, Verbrennen, Kratzen. Ekzessives Sport-Treiben und Verletzungen die durch Nadelstiche oder extremes Nägelbeißen verursacht wurden, zählen ebenfalls dazu. Viele Menschen mit selbstverletzendem Verhalten sind nicht in der Lage ihre Gefühle auszudrücken und die Emotionen Anderer wahrzunehmen. Die Folgen sind Isolation und Abkapselung. Wichtig im Umgang mit Betroffenen ist, Gesprächsbereitschaft zu signalisieren, ohne sie zu bedrängen. Selbstverletzendes Verhalten sollte als Krankheit ernst genommen werden, es ist wichtig Betroffenen Rückhalt zu geben. Sätze wie: "Was kannst du schon für Probleme haben", oder "Wenn du nicht aufhörst, dann..." sind tabu. Selbstverletzung kann auf psychische Erkrankungen wie Borderline-Störung, Zwangssörungen oder Depressionen hinweisen.

Information und Hilfe:

Kontakt- und Informationsforum für SVV-Angehörige:
www.rotelinien.de

SVV-Selbsthilfe-Forum:
www.rotetraenen.de

Pro Mente
Kirchenplatz 3
4470 Enns
Telefon: 0732/668238
Telefonische Anmeldung erforderlich

Psychosozialer Dienst St. Valentin
Schubertviertel 10,
4300 St. Valentin
Telefon: 07435/54680
Sprechstunde: 12 bis 14 Uhr

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