St. Valentin
Rauchfangkehrer sind Glücksbringer und Technik-Experten

Rauchfangkehrermeister Dominique Maerklen,
Rauchfangkehrer Max Sobolowski und Rauchfangkehrermeister Christian Aschauer (von links). | Foto: Rauchfangkehrer Lechner
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  • Rauchfangkehrermeister Dominique Maerklen,
    Rauchfangkehrer Max Sobolowski und Rauchfangkehrermeister Christian Aschauer (von links).
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Rauchfangkehrer betreiben ein traditionsreiches Handwerk. Ursprünglich galten sie als Glücksbringer, heute müssen sie auch sehr Technik-affin sein, erklärt Rauchfangkehrermeister Mario Lechner aus St. Valentin.

ST. VALENTIN. "Es gibt ein Spannungsfeld zwischen dem klassischen Glücksbringer-Rauchfangkehrer mit dem Schweinderl zu dem, der sehr Technik-affin sein, und immer mehr Behördentätigkeiten übernehmen muss", sagt Lechner. Der Rauchfangkehrer sei auch Feuerpolizist sein – sein Handeln steht unter dem Motto "Schutz und Sicherheit".

"Das Böse fühlte sich im Dreck wohl"

Dass die schwarz gekleideten Handwerker noch heute zu Silvester als Glückssymbol gelten, hat mit ihrer Geschichte zu tun: "In den uralten Häusern war meist in der Mitte eine Feuerstelle. Man kennt es vielleicht auch aus Wikinger-Filmen, aber es hieß, dort wo es besonders rauchte, leben gefährliche Kreaturen. Denn, das Böse hat sich im Dreck wohlgefühlt und hat den Weg durch den verrußten Rauchfang gefunden. So haben die Rauchfangkehrer schon früher Glück gebracht, indem sie dafür sorgten, dass keine bösen Geister ins Haus kommen. Natürlich wäre auch das 'Böse' an einem Hausbrand schuld gewesen", erklärt der St. Valentiner.

Rauchfangkehren ist Unesco-Kulturerbe

Das traditionelle Handwerk wurde 2019 zum immateriellen Kulturerbe Österreichs ernannt. Die speziellen alten Techniken – das Beschliefen, Patschokieren, Kehren und kontrollierte Ausbrennen von Rauchfängen – haben dazu geführt. Auch wenn das Beschliefen – sich durch den Kaminschacht hindurchzwängen – heute seltener gebraucht wird, gehört es dennoch zum Rüstzeug der vielseitigen Handwerker. 

Ein vielfältiger Beruf

Seit 1975 gibt es den Rauchfangkehrbetrieb Lechner in St. Valentin, 2004 hat Mario von seinem Vater übernommen. "Aktuell haben wir sieben Mitarbeiter, die vor allem in den Westwinkel-Gemeinden unterwegs sind." Seit den 70er-Jahren hat sich aber einiges an der Arbeit der Rauchfangkehrer verändert, Lechner baut heute auch Rauchfänge und Kamine: "Das Wichtigste ist das technische Interesse, das Berufsanwärter mitbringen müssen. Außerdem soll der Rauchfangkehrer Leute mögen – man ist ständig in Kontakt mit den Kunden", so Lechner. Schwindelfrei und am besten sehr zuverlässig sollte ein Lehrling für den traditionsreichen Beruf sein: "Kapazitäten für Auszubildende hätten wir immer frei!"

Rauchfangkehrer als Energie-Ansprechpartner

Während die alten Techniken immer seltener zum Einsatz kommen, nehmen die schwarz gekleideten Handwerker öfter eine neue Rolle ein – sie sind ebenso Begleiter der Energie-Wende: "Wir sprechen mit den Kunden und informieren sie, wie sie beim Heizen sparen können, oder welche Lösung für sie am optimalsten wäre. Aus wirtschaftlicher Sicht haben wir davon nichts, aber wir bauen natürlich das Vertrauen zu unseren Kunden auf."

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