Im Rahmen des Nachwuchswettbewerbs 2023 lud das Theater Drachengasse heuer erneut Theaterkünstler*innen ein, spannende Projekte zum diesjährigen Thema Die gestohlene Zukunft einzureichen. Im Rahmen der 15. Ausgabe des Nachwuchswettbewerbs des Theater Drachengasse nahmen insgesamt 192 Theatermacher*innen die Chance wahr und reichten 53 Projekte ein. Von 22. Mai – 7. Juni 2023 werden an jedem Abend der 10-tägigen Spielserie die vier ausgewählten Kurzstücke nacheinander aufgeführt. Am letzten Spieltag werden nach der Vorstellung die zwei Sieger*innenprojekte des Wettbewerbs bekannt gegeben, die über Publikumsabstimmung und Juryentscheid ermittelt werden.
Die Finalist*innen:
Titanic oder wie tief kann man sinken
Ein Projekt von Lea Marlen Balzer, Anton von Bredow, Sarah Heinzel, August Elias Kirschgens, Pia Zimmermann
Unter dem verheißungsvollen Banner des Fortschritts fahren zwei junge Menschen auf einer gigantischen Fehlkonstruktion mit Verbrennungsmotor, unzureichenden Rettungsvorkehrungen und himmelschreiender sozialer Ungerechtigkeit Richtung (Sonnen-)Untergang. Eine Liebesgeschichte im hüfttiefen Wasser – für Dieter Nuhr.
Warum wurden wir in dieser lächerlich schönen Welt geboren und nicht in einer anderen?
Ein Projekt von Paula Kläy, Max Lamperti, Emma Meyer, Max Oravin, Alma Luise Rothacker, Ruben Sabel, Laura Schroeder, Guido Wertheimer, Basil Zecchinel
Dantx, Beatrix und Virgilix sind drei Dichter*innen, die sich die meiste Zeit in Dantx Einzimmerwohnung aufhalten und sich bei Vodka Soda über die Unzulänglichkeit ihres Daseins unterhalten. »Wir müssen uns in Zustände versetzen, um dann über diese Zustände schreiben zu können«, benennt Beatrix eines Abends die mögliche Ausflucht aus der Lethargie. Währenddessen wird die Galerie von einem Unwetter heimgesucht, das raus auf die Straßen dringt und alles zu überschwemmen droht. Die Dichter*innen machen sich auf durch den Sturm, der kein Ende kennt. Irgendwo zwischen Hölle und Gott(-losigkeit), Sinnsuche und Ambivalenz, versucht dieser Abend Ruhe zu finden im Sturm, und das Grauen und die Schönheit am Ende der Zeit.
ZU KÜSTEN oder: Wir standen uns die Beine in den Arsch
Ein Projekt von Carolina Braun, Marie Eick-Kerssenbrock, Anna Suzuki, Leni von der Waydbrink
Eine Gruppe junger Frauen an einer Küste in Nordmexiko, in Usbekistan, in der Sahara. Ihre Aufgabe: Das Instandhalten, das Abhalten des Schlimmsten. Sie sagen: Wir haben es schon so oft gesagt. Wir haben euch nichts Neues zu erzählen. Sie bewegen sich weg, kommen zurück. Es ist der Versuch gemeinsam zu bleiben, verwandt in ihrer Rolle, generationsübergreifend, es ist der Versuch zu rekonstruieren, wer sie in diese Lage gebracht hat und die Frage danach, wie es weitergehen kann.
anti.aging.apfel
Ein Projekt von Juli Mahid Carly, Julian Moritz, Sar Adina Scheer, Dominik Tippelt
100 Jahre in der Zukunft. Ein gigantisches Kosmetikkonglomerat forscht an einer Formel zur ewigen Verjüngung, entwickelt dabei aber aus Versehen eine Zeitreisemaschine.
CEO Ilona Masc for Mascara und wissenschaftliche Mitarbeiter*in Dr. Shamini Shamhaar-Schmidtke erhalten eine schaurige Prophezeiung: Die Erdpickel werden bald eitern, bluten und eruptieren. Dermatologisch kollabiert der Planet. All die industriell gefertigten Terra-Concealer bringen nichts mehr. Die einzige Hoffnung ist der gefährliche und unerprobte Weg durch Zeit und Raum in die Vergangenheit. Werden unsere beiden Held*innen es schaffen, den Alterungsprozess der Erde umzukehren?
© Köhler WD
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