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Als Madame Bovary im Jahr 1857 veröffentlicht wird, macht man seinem Verfasser den Prozess: Angeklagt wird er für den »Verstoß gegen die guten Sitten« - denn Gustave Flaubert verherrliche in seinem Roman den Ehebruch.
Tatsächlich enthält er sich jeglicher Wertung, während er uns ein eigenes Urteil über die tragische Geschichte der Emma Bovary fällen lässt: Die Frau des Landarztes Charles langweilt sich in der französischen Provinz, sie will mehr vom Leben und begehrt romantische Liebe, Abenteuer, Luxus und Leidenschaft im Überfluss - so sehr, bis sie sich selbst und alle um sie herum in den Ruin treibt.
Marie Theres Müller taucht nahtlos ein in den weltliterarischen Strudel aus Sehnsucht und Verzweiflung und zeigt Emma Bovary als zeitlos-moderne Figur.
Ihr Gegenüber Roland Koch brilliert im mühelosen Wechsel zwischen den vielen männlichen Charakteren des Romans.
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