Orlando, Virginia Woolfs wohl verspieltester Roman, ist vor allem eins: Eine Liebeserklärung, nicht nur an ihre langjährige Freundin Vita Sackville-West, die als Vorbild für den Protagonisten gilt, sondern auch an den Facettenreichtum des Lebens selbst.
Der titelgebende Orlando, ursprünglich ein Höfling Elizabeths I., begibt sich auf eine unvergleichlich wundersame Zeitreise: Ohne zu altern, schreitet er vom 16. bis in das 20. Jahrhundert und erlebt dabei nicht nur die Wandlungen und Entwicklungen menschlicher Kultur, sondern auch die seines eigenen Wesens und die Fluidität seiner eigenen Identität.
Ein Roman, dessen androgyne Hauptfigur am Hof einer englischen Königin ebenso zuhause ist wie im modernen Warenhaus, mühelos vom Pferderücken auf das Auto umsteigt und sich von Shakespeare zu moderner Literatur weiterentwickelt - leichtfüßig und verschmitzt interpretiert von der Burgschauspielerin und dem ersten weiblichen »Jedermann«-Teufel Mavie Hörbiger.
Als musikalisch kongeniale Zeitmaschine fungiert der gefeierte deutsche Cellist Johannes Krebs, der mit der nahezu zeitlosen Musik J. S. Bachs die Zeit vergessen macht.
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