BZ-Kommentar zum Keplerplatz
Kommt jetzt der Generalverdacht?
Der Keplerplatz gilt in den Medien seit geraumer Zeit als Angstraum. Diese Darstellungen und mein Alltag als jemand, der in der Nähe dieser "Gefahrenzone" lebt, gehen weit auseinander.
Ja, wenn ich auf meinem abendlichen Heimweg durch den Park gehe, sehe ich Männer, die offensichtlich Rauschmittel, mag das jetzt Alkohol oder etwas anderes sein, konsumiert haben und in Gruppen stehen. Und genau das ist der Punkt: sie sind meistens so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie unbeteiligte Passanten weder bemerken noch behelligen. Auch meine Kollegin, die in der Nähe lebt, sagt, dass sie keine Angst hat, dort alleine unterwegs zu sein.
Was mir eher Sorgen bereitet, sind manche Aspekte der neuen Maßnahmen. Einerseits begrüße ich bessere Beleuchtung und gestutzte Hecken an einem Ort, wo viele Kinder unterwegs sind. Andererseits befürchte ich, dass die Schutzzone gemeinsam mit der Beschreibung der Täter als algerisch, syrisch, afghanisch und iranisch, ethnic profiling durch die Polizei Tür und Tor öffnet.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.