Weinbau liegt in der Familie

Der Buschenschank ist seit 111 Jahren Familientradition
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Schon seit dem Jahr 1900 beschäftigt sich die Familie Pinther aus Oberlaa mit dem Weinbau. Genauso alt ist auch ihr Recht, dort den Wein in der eigenen Buschenschank auszuschenken.

"Meine Vorfahren sind nach der letzten Türkenbelagerung aus Bayern und Ungarn in das damals völlig entvölkerte Oberlaa gekommen", erzählt Wolfgang Pinther, der schon als knapp 20jähriger seiner Mama im Betrieb zur Seite stand. "Bei mir als ältester Sohn war es gar keine Frage, ob ich Weinbauer werden will", gesteht er lachend, hat diese Entscheidung aber bis zum heutigen Tag nicht bereut. Doch mit dem Weinbau und der Buschenschank alleine war es nicht getan. Bis 2005 betrieb er, wie viele andere Weinbauern, auch eine Landwirtschaft mit Gemüseanbau. Heute gibt es in Oberlaa nur noch zwei verbliebene Mischbetriebe. "Auch die Anzahl der Weinbauern hier sich in den letzten Jahrzehnten drastisch verringert." Von ursprünglich rund 50 Weinbaubetrieben sind heute noch 7 aktiv. Das aber mit viel Ehrgeiz und Energie.

Neue Sortenvielfalt und Qualität
Was dem Oberlaaer Weinbauern in früheren Zeiten der Gemischte Satz war, der einmal im Jahr in der eigenen Buschenschank ausgeschenkt wurde, ist heute einer großen Sortenvielfalt gewichen, die, nach herkömmlicher Methode produziert und meist trocken ausgebaut, zu Wein heranreift, der sich im Wiener Umfeld durchaus sehen - und vor allem schmecken - lassen kann. Erst seit etwa 20 Jahren wird auch in der Flasche verkauft, was immer besser funktioniere, so Pinther. „Aber wir sind und bleiben ein Dorf der Buschenschanken!“ Pinthers Lieblingswein ist der Weißburgunder, der auch bei den Gästen gut ankommt. Und natürlich der Grüne Veltliner. In Oberlaa gedeiht auf den rund 25 ha angebauten Rieden aber auch großartiger Welschriesling, Rheinriesling, Chardonnay, Ruländer, Sämling, Bouvier, Portugieser und ein erstklassiger Zweigelt. "Ansich sind 50ha in Oberlaa für den Weinbau gewidmet, davon wird derzeit aber nur die Hälfte kultiviert."

Dem Gast etwas bieten
Pinther ist überzeugt, die Zielgruppe für das „kleinste, aber feinste Weingebiet Wiens“ gefunden zu haben: "Unsere Kunden kommen aus dem Umfeld des 10., 11. und 23. Bezirks.“ Und werden regelmäßig mit seinem Veranstaltungskalender versorgt. Seine zwei großen Feste im Jahr locken am ersten Juni- und Oktoberwochenende hunderte Gäste auf seine "Wiesn´". Zum Weinblüte- und Lesefest. "Das sind Fixpunkte im Programm, die Leute fragen danach." Überhaupt seien Feste und Veranstaltungen der Publikumsmagnet schlechthin. "Nur leider ist die Organisation äußerst schwierig. Wir gehören ja zur Gemeinde Wien, auch wenn Oberlaa wie eine eigene, kleine Dorfgemeinschaft wirkt, was ja auch seinen Charme ausmacht. Da dauern die Entscheidungen etwas länger, leider. Abgesehen von den komplizierten und teuren Bewilligungen für Großveranstaltungen." Er würde sich da mehr Entgegenkommen von "denen in der Stadt" wünschen. Denn: "Wir brauchen dringend diese Events, um die Weinkultur hier lebendig zu halten."

Naturbursch mit Talenten
Wolfgang Pinther hat als junger Bursch Trompete gespielt, was sich heute „einfach mit der Zeit nicht mehr ausgeht“. Das Musiktalent hat sich aber offensichtlich auf seine 13jährige Tochter, eine leidenschaftliche Fußballerin, vererbt. Der 14jährige Sohn steht gerade vor der Entscheidung Landwirtschaftsschule oder EDV. "Es ist seine Entscheidung", meint Papa Wolfgang tolerant. Die Zeiten haben sich seit seiner Kindheit eben geändert, obwohl er sich natürlich wünscht, dass der Familienbetrieb auch in der nächsten Generation weitergeht. Und Pinther ist ein Naturmensch, er jagt gerne und schaut ins Land hinein, was man von seinen Rieden, etwa dem Goldberg, wo er Welschreisling und GV zieht, auch wunderbar kann: "Bis zum Leithagebirge!" Sein Lieblingsplatz liegt aber auf einem Feldweg, von dem man den schönsten Ausblick auf Oberlaa, die Kirche und den Manhartsberg dahinter hat. Und er freut sich, wenn wieder ein altes Haus „im Dorf“ in seiner alten Pracht ersteht, zeigt stolz das alte Jagdschlössl Maria Theresias in Unterlaa und meint beim Anblick der Oberlaaer Kirche. "Sie ist so schön, dass ich sie früher auf den Weinetiketten hatte!" Zur Liebe zum Wein und seinem Metier befragt, antwortet er mit einem Spruch: "Wer die Wahrheit im Wein finden will, darf die Suche nach dem ersten Glas nicht gleich aufgeben."

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