5 Minuten: Paketzusteller als Partnervermittler
WIEN. Dank Amazon und anderen Online-Verkäufern haben die Paketdienste einen riesenhaften Aufschwung zu verzeichnen. Quer über den Erdball werden Päckchen verschickt und punktgenau an die gewünschte Adresse zugestellt – oder zumindest fast.
Dass die Zustellung in vielen Fällen nicht die Haustür erreicht, von der die Bestellung ausging, das hat vor kurzem schon Standard-Kolumnist Hannes Rauscher festgestellt. Zumeist würden die Pakete in einem Abholshop bereitliegen.
"Das ist bei uns ja auch so", ist mein Nachbar überzeugt, dem ich beim jüngsten Treff davon erzählte. Er muss es ja wissen, denn er lässt sich Bücher aus den USA und Kleidung aus Paris schicken. "Das liegt sicher daran, dass inzwischen Analphabeten mit der Zulieferung beauftragt werden." Dass es eine tolle Leistung wäre, dass sie doch immerhin die richtige Adresse ins Navi eingeben und finden können, das erwähne ich vorsichtshalber nicht.
"Das ist doch eine tolle Idee und mit Sicherheit Absicht", so meine Nachbarin. Unsere Paket-im-Shop-Abgeber haben da ein System dahinter, vermutet sie: "Erst wird ein Zettel möglichst unleserlich ausgefüllt und dann in ein falsches Postfach gesteckt. Beim Abholen steht dann der falsche Empfänger und man fragt jeden, den man trifft, ob er den Zettel lesen oder den Menschen kennen würde. Danach wird darüber auf Facebook gepostet und nach dem Empfänger gesucht. Wird dieser gefunden, dann trifft man einander zur Zettelübergabe. Alles ein äußerst charmanter und unaufdringlicher Versuch, die Menschen wieder zum Miteinanderreden zu bringen."
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