Es war ein Freudenfest mit...

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...der überwältigenden Musik von Harri Stojka und seiner Freunde, aber wir gedachten der von den Nazis verschleppten, gefolterten und ermordeten Romas. Heute, am 20.Mai 2018 fand zum 10.Mal das Gedenkfest im Baranka-Park statt. Langsam sterben die Alten, die sich an jene Zeit erinnern, und die Jungen glauben vielfach lieber facebook-"Blasen" als der unangenehmen Wahrheit. Daher ist es wichtiger denn je, über vergangene Tragödien zu berichten, damit sie nicht wieder passieren können - oder damit man vielleicht Parallelen zu heutigen Ereignissen schon im Anfangsstadium erkennt.
Der Baranka-Park ist auf der ehemaligen Heller-Wiese, im 10.Bezirk, auf dem Belgrad-Platz. Ich habe darüber bereits für die Bezirkszeitung geschrieben.
---- Die Webseite http://volksgruppen.orf.at/diversitaet/ethnotipps/stories/2912482/ wird sicher nichts dagegen haben, dass ich sie hier gekürzt zitiere:
"Die Gedenkfeier wird vom Verein Voice of Diversity veranstaltet, um der Roma und Sinti zu gedenken, die Opfer des Nationalsozialismus wurden.
Mit der Feier soll auch das Leben und die Kultur der Roma und Sinti sowie der jüdischen und Wiener Kultur gefeiert und vermittelt werden. Namhafte Künstler wie Harri Stojka, Ernst Molden, Roman Grinberg oder Moša Šišic präsentieren ihre Kunst und Kultur und schaffen auf der ehemaligen Hellerwiese, wo ehemals Roma-Familien in ihren Wohnwägen lebten, einen Ort der kulturellen Begegnung, um ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen.
Seit dem 18. Jh.war die Hellerwiese Lager- und Rastplatz der Roma (aus dem Stamm der Lovara) und Sinti, die ihre Teppiche, Stoffe und Pferde bis in den Grazer Raum handelten. Die fahrenden Händler lebten auf der Wiese in unmittelbarer Nähe zur Schokoladen-Fabrik Heller. Der Austausch mit den Nachbarn war freundschaftlich, bis 1940 das NS-Regime auf die Roma- und Sinti-Familien aufmerksam wurde. Das Gelände wurde eingezäunt und stand unter Beobachtung. Im Jahr 1941 verschleppte die Gestapo alle auf der Wiese lebenden Menschen in Konzentrationslager.
Johann „Mongo“ Stojka, der als Kind mit seiner Familie selbst auf der Wiese gelebt hatte, war einer der ganz wenigen, die das Konzentrationslager überlebten. Sein Vater erkannte die Gefahr durch die Nazis und übersiedelte die achtköpfige Familie nach Ottakring nahe dem Kongressbad. Die Räder des Wohnwagens montierte der Vater ab und machte aus dem mobilen Heim ein kleines Holzhaus. Doch 1943 wurde auch die Familie Stojka von der Gestapo ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert und erlebte Schreckliches. - Mit Hilfe seines Sohnes, dem international bekannten Gitarren-Virtuosen Harri Stojka, begann er schließlich, die Geschichte dieses historischen Ortes, die auch seine eigene war, aufzuarbeiten und öffentlich zu machen.
In seinem Buch „Papierene Kinder“, das im Jahr 2000 bei Molden erschienen ist, hat Mongo Stojka seine Erinnerungen an die Familie auf der Hellerwiese, die den Roma und Sinti als Lagerplatz so lange ein Zuhause war, festgehalten und versucht, den blanken Horror, der folgte, zu benennen.
Mit der Unterstützung des „Kulturraum 10" gelang es Mongo Stojka 1999 eine Gedenktafel in dem heutigen Park zu errichten und einen roten Kastanienbaum, den Lieblingsbaum der Lovarafamilien, zu pflanzen. Im Jahr 2003 wurde der Park nach der angesehenen Naturheilerin Helene „Baranka“ Huber - Großmutter von Mongo Stojka und Stammes-Oberste - in Baranka Park umbenannt.  Seit 2009 organisiert der Verein Voice of Diversity die jährliche Baranka Park Gedenkfeier, um die unermüdliche Aufklärungsarbeit und Bewusstseinsbildung von Mongo Stojka, der im März 2014 verstorben ist, weiter zu führen."

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