#pfanddrauf
WWF Österreich sowie Verein Plastic Planet Austria fordern Pfandsystem und kritisieren Blockadehaltung der Wirtschaftsverbände
Pfandsystem und Mehrwegquoten sind umweltfreundlichste und langfristig effizienteste Lösung – Kreislaufwirtschaft ist kein Selbstläufer, sondern erfordert konkrete Beschlüsse
In Österreich fallen jedes Jahr fast eine Million Tonnen Plastikmüll an, aber nur ein Viertel davon wird recycelt.
Aus diesem Grund veranstaltet der Verein Plastic Planet Austria am 19.September 2020 den world clean up day 2020 auf der Donauinsel U1 von 10 bis 13Uhr.
Hier wird aufgezeigt und gezählt welche Marken den meisten Müll verursachen und den Bürgern mittels erhöhter Müllgebühr die Kosten aufbürden. Üblicherweise wird der Müll auf der Donauinsel nur verbrannt.
Das ist nicht nur eine sinnlose Verschwendung von Ressourcen und Energie, sondern auch eine massive Belastung für das Klima und die Natur berichtet Stella Wittmann , Obfrau des Vereines Plastic Planet Austria durch Erfahrung von Aufräumarbeiten.
Elisa Gramlich, WWF Österreich
Wien (OTS) - Anlässlich der aktuellen Debatte fordert der WWF Österreich sowie der Verein Plastic Planet Austria seit Jahren die Einführung eines umweltfreundlichen Pfandsystems und die Verankerung von verpflichtenden Mehrweg-Zielen. Zugleich kritisieren die Umweltschutzorganisationen die langjährige Pfand-Blockade der Wirtschaftsverbände als „völlig unangebracht“. „In Österreich fallen jedes Jahr fast eine Million Tonnen Plastikmüll an, aber nur ein Viertel davon wird recycelt. Der Rest landet in der Müllverbrennung oder in der Umwelt. Das ist nicht nur eine sinnlose Verschwendung von Ressourcen und Energie, sondern auch eine massive Belastung für das Klima und die Natur“, sagt WWF-Expertin Elisa Gramlich. „Gerade angesichts der wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise müssen wir unsere Konsum- und Produktionsmuster völlig neu denken, um langfristig klima- und naturverträglich zu wirtschaften. Genau hier sollten die Wirtschaftsverbände aktiv mitarbeiten anstatt neue Wege zu verzögern“, kritisiert Elisa Gramlich. „Der Weg in die Kreislaufwirtschaft ist kein Selbstläufer, sondern erfordert konkrete Beschlüsse und Maßnahmen.“
Laut einer wissenschaftlichen Studie der Bundesregierung ist insbesondere ein Pfand auf Einweg-Plastikflaschen und Dosen das beste und kostengünstigste Rezept, um die Sammel- und Recyclingquoten zu erhöhen und das achtlose Wegwerfen einzudämmen. Umfragen zeigen zudem, dass die Bevölkerung mehrheitlich für Pfandsysteme ist und wirksame Maßnahmen gegen die Plastikflut fordert. Um insgesamt Ressourcen zu sparen, muss ein Pfandsystem auch mit dem Ausbau von Mehrweg-Angeboten gekoppelt werden. Denn mittlerweile ist der Mehrweganteil auf beschämend niedrige 19 Prozent gesunken. Im Jahr 1995 waren es noch 80 Prozent. „Viele europäische Länder haben bereits ein Pfandsystem oder wollen in den nächsten Jahren eines einführen. Österreich sollte hier endlich aufschließen“, fordert Elisa Gramlich.
In Österreich werden pro Jahr rund 1,6 Milliarden Kunststoff-Flaschen in Verkehr gesetzt. Aktuell beträgt die Sammelquote nur ca. 70 Prozent. Die Single-Use-Plastics-Richtlinie der EU schreibt jdeoch vor, dass bis 2025 77 Prozent und bis 2029 mindestens 90 Prozent der Getränkeflaschen aus Kunststoff getrennt gesammelt und recycelt werden müssen.
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