Gute Nacht Geschichten
(3) ELLY die kleine Maus

- hochgeladen von Gerald Spitzner
Kleine Gutenachtgeschichten und Aufwachgeschichten von Gerald Spitzner
KAPITEL III – Veganer Edelkäse hinter den Mauern des Vatikans
Als nun der edle Duft hinter den Mauern erneut in Ellys feine Nase stieg fasste sie den Entschluss hinter die Mauern zu gelangen und nach einiger Zeit fand sie auch ein kleines Schlupf-Loch in der alten Ziegelmauer.
Als sie nun in den Gärten des Vatikans angelangt war sah sie die schönen Pflanzen und Statuen, die die Gärten zierten. Seltene Pflanzen sah sie und es duftete auch hier sehr paradiesisch.
Jedoch das Hungergefühl war heute so stark, dass sie nur den Weg zur Päpstlichen Küche suchte und schliesslich auch fand.
Nun, was sah nun Elly, die kleine Frau Maus?
Eine riesige Dienerschaft, die die Speisen für die Geistlichkeit zubereitete. Da sah sie frische Kräuter, unzählige Gemüsesorten und natürlich die feinsten Käsesorten auf silbernen und goldenen Tabletten serviert.
„Schnell, heute kommt der Kardinal unseren Papst besuchen. Es darf nicht der Edlelkäse aus Frankreich fehlen. Ist er dabei?“, sagte der Küchenchef streng, sehr nervös. Er machte dünne Augenspalten als ob er einen Fehler unter den reich dekorierten Speisen suchte. Für die Audienz des Kardinals beim Papst durfte es an nichts fehlen.
„Ja, Ja, er ist heute direkt aus Frankreich mit einem Privatjet eingeflogen worden. Der Käse wird nur für den Vatikan speziell angefehrtigt, da die Herstellung des Edelkäse für Normalsterbliche viel zu teuer ist. Hier auf dem goldenen Tablett ist er: Mit Kräutern aus der Provence garniert….“, sagte einer der Diener und rümpfte die Nase sehr wählerisch.
„Gut. Dann serviert den Käse jetzt gleich. Schnell, schnell, die Geistlichkeit soll nicht warten. Der Papst und der Kardinal, besonders der Kardinal sei ein Feinspitz.“
Ehrfurchtsvoll und langsam verbeugten sich die Diener und brachten etwas aufgeregt alle Speisen auf ihren goldenen Tabletten und gingen lange, lange Gänge die zu den Gemächern des Papstes führten.
Als Elly dies sah, bemerkte sie, dass sie keine Chance habe hier in der Küche ein Stück Käse für ihre hungrigen Mäusekinder zu ergattern – Es ist hier alles streng bewacht und eine Video-Webcam (so eine wie in so manchen Kirchen seit neuerdings) wurde auch in der Küche angebracht.
So huschte Elly, die kleine Frau Maus, vorsichtig den langen Gang entlang der Mauer.
„Hoffentlich sieht mich keiner hier…“, dachte Elly ängstlich.
Sie lief und lief, denn sie wollte nicht in den hohen Raum mit den hohen Türen gelangen bevor die Diener die Tür hinter sich schliessen und der Traum auf ein edles Stück Käse für heute zumindest zerplatzen würde und sie ihre Jungen mit leeren Mägen heute Abend ins Bettchen schicken müsste.
Schon schloss sich die schwere Türe und Elly gelang es noch einzudringen und sie zog ihren kleinen rosa Mäuse-Schwanz ein damit die Türe ihn nicht einklemme. Sie sprang nach vorne um schneller in das Versteck unter dem historischen Sofa zu gelangen.
Ängstlich kauerte Elly, die kleine Frau Maus unter dem Sofa aber der Duft des Edelkäse stieg sogleich in ihre feinen Nasenlöcher und sie begann zu schnuppern und ihr Näschen bewegte sich zuammen mit ihren Tasthaaren die links und rechts von ihren Wangen waren. Elly verlor ihre Ängste und begann vom Käse zu schwärmen:
Da war er nun der EdelKäse aus Frankreich der nur für den Papst und seine vertrauten extra, persönlich und händisch hergestellt wird. Auch die Weintrauben wurden persönlich handverlesen aus den besten Weinbergen gepflückt und zum Käse dazu garniert.
Der Papst bot dem Kardinal, der heute sein Gast war, den Käse an:
„Bitte nehmen sie doch von diesem einmaligen Käse…“
Der Kardinal, der ja als Feinschmecker bekannt war, griff gleich nach dem goldenen Messer und begann in das große duftende Käse-Stück langsam und genüsslich hineinzuschneiden.
Elly lief nun das Wasser wieder im Mund zusammen und sie faltete ihre rosigen kleinen Vorderpfoten und betete zum Schutzpatron der Tiere von dem sie schon bei einer Tiersegnung in einer Stadtrandpfarrkirche hörte: „Ach,bitte, bitte, lieber gütiger Beschützer der Tiere, laß ihn nur eine kleines Stück herusschneiden, damit etwas vom Käse übrig bleibt. Ich brauche den Käse-Rest für meine Jungen, die haben heute noch nichts zu Essen bekommen. Du weisst ja die vielen Baustellen...“, betete und hoffte Elly innigst. Doch dieser Kardinal, der seiner Erzdiözese schon so viele Jahrzehnte vorstand, galt als hartherzig zu jenen die er nicht persönlich kannte und ihm daher als „fremd“ erschienen, schnitt ein großes Stück heraus.
„Und wie geht es ihrer Erzdiözese...?“ wollte der Papst nun endlich wissen.
Der Kardinal begann nur gute Erfolge aus dem vergangenen Jahr zu berichten. Es vergingen so Stunden und Elly musste sich alles mitanhören.
Doch ihre Augen und ihre Nase fixierten nur das Käsestück am Tisch auf dem goldenen Tablett. In immer kleinere Würfel schnitt der Kardinal sich seine mundgerechten Happen, die er dann mit einem Zahnstocher aufspieste und langsam und genüsslich verspeiste.
Nach 3 Stunden wurde der Käse immer kleiner und die Hoffnung schwand für Elly einen Brocken heute für ihre hungrigen Mäuler nach Hause zu bringen.
Da war noch ein kleiner Käsewürfel: Der Kardinal versuchte auch ihn aufzuspiessen doch er war ungeschickt: Der kleine Würfel fiel zu Boden.
„Alea ajacta est“ scherzte der Papst als er dies ungeschickte Versehen sah und winkte dem Kardinal er solle das Stückchen doch am Boden lassen.
Da huschte Elly blitzartig unter den Tisch und versuchte den Brocken zu erhaschen, doch da knarrte der Stuhl auf dem der Kardinal saß und ein Arm schnellte mit einem Zahnstocher voran und zielte auf den mikrigen Käsewürfel am Boden.
Elly erstarrte vor Angst. Doch sie wich im letzten Moment aus und verzichtete auf den Käse und huschte wieder zurück in ihr Versteck unter dem Päpstlichen Sofa.
Noch einige Male rutschte der Käsebrocken vom Zahnstocher und fiel erneut zu Boden.
Doch der Kardinal konnte stur sein und erbarmte sich nicht, denn er wollte diesen Würfel doch noch aufspiessen. Er hatte eigentliche keinen Hunger aber es erwuchst in ihm ein kalter Ehrgeiz.
Der Papst schwieg und nahm eine Weintraube, die er delikat verspeiste, während er so dem plötzlichen Treiben still zusah. Doch nach einigen Minuten verlor auch er die Geduld und sagte:
„Ich bitte Sie, nehmen Sie sich doch auch ein Stück von diesem Käse. Hier: Er ist ein ausgezeichneter Veganer Käse mit den edelsten Schimmelpilzkulturen gereift. Wäre das nicht auch ein Beitrag zur Gesundheit? Die Ärzte sagen doch immer wieder dass tierische Produkte nicht so gesund sind...“
Doch der Kardinal wollte nicht von seinem eingeschlagenen Weg abweichen und versuchte immer wieder den Brocken aufzuheben. Dann verging ihm der Appetit und er warf den Käse weit aus dem Fenster.
Der Papst bemerkte es wohl, sagte aber nichts.
Elly, die kleine hungrige Frau Maus blicke dem davonfliegenden Käse-Stück staunend mit offenen Mausemund nach und seufzte mit traurigem Blick. Sie stellte sich auf ihre zarten rosa Hinterpfoten um den Flugkörper möglichst lange nachschauen zu können.
„Ach, wenn wir schon bei der Gesundheit sind…. Was machen die Gesundheitsreformen in ihrer Erzdiözese? Ich hatte Ihnen doch die Genehmigung für ihren Dom gegeben, ihn zu verwenden als…“
Elly war sehr traurig. Da wartete sie nun 3 Stunden auf die Essensreste die die feine Geistlichkeit eventuell für sie übrig lassen würden, doch sie liessen nichts übrig, außer diesen feinen Veganen Camembert.
Sie redeten und redeten, tranken edlen Wein, schliesslich seltenen Tee (eine Original-Sorte die noch Marco Polo persönlich für den Papst nach Europa brachte) und feinstes Gebäck. Alle Frühstücks-Gänge wurden von den Dienern persönlich serviert.
„Gehen wir in die schönen Gärten und setzen wir unser Gespräch dort fort…“, schlug der Papst vor, als er sah dass der Kardinal den Veganen Käse nicht eines Blickes würdigte.
Der Papst und der Kardinal standen nun auf und wollten aus der hohen Türe gehen, doch
Jetzt gingen sie hinaus und liessen die Türe weit offen.
„Veganer Camembert Käse? Das einzige essbare hier? Naja?“, überlegte Elly und kletterte auf den Tisch um den Käse auszuprobieren.
„Hmm, der ist gar nicht so schlecht. Der pflanzliche Schimmelpilz ist edel und gesund! Hmm,... und die Cashew-Fülle schmeckt auch sehr gut.“
Elly stärkte sich und löste einen großen Brocken heraus und verschwand schnell, vorsichtig und heimlich.
Heute gelang es ihr den Vatikan ungesehen zu verlassen und ihren Kindern den Vegan-Cashew-Camembert zu bringen.
Endlich zu Hause wude der Vegan Käse ein großer Erfolg.
Die Kinder freuten sich sehr und hatten abends und in der Nacht keine Bauchweh mehr.
Elly merkte, dass dieser Vegan-Käse ihren Kindern gut tat.
So holte sie nun täglich ein großes Stück Veganen Käse aus dem Vatikan.
Elly war sehr dankbar und dachte an den Schutzpatron der Tiere und war sehr, sehr gücklich. Ja, und im Vatikan werden sie nicht wagen eine Baustelle gegen Elly, die kleine Frau Maus und ihre Kinder zu errichten.
* ENDE Teil III *
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