Von Mann und Frau

- Maria Pink präsentiert im Alter von 81 Jahren ihren auf viel Erfahrung und Beobachtungen basierenden Roman über den Kampf der Geschlechter
- hochgeladen von Vanessa Pichler
Maria Pink präsentiert ihren Roman über die (unvollendete) Entwicklung vom Patriarchat zur Emanzipation.
Frauen zwischen Patriarchat und Emanzipation sind das Thema im neuen Roman „Judith“ der Kärntner Autorin Maria Pink. Die Geschichte beginnt in den späten 1960er-Jahren und endet vorm Jahrtausendwechsel, eine Zeit, die Pink „Übergangszeit“ nennt. „Als Kronprinzessin Beatrix 1966 heiratete, war es das erste Mal, dass eine Braut nicht mehr sagen musste: Ich will dem Manne untertan sein – das war ein Signal für die Frauen“, erklärt die Autorin. „1976 kam dann das neue Familienrecht, die Untertänigkeitsformel wurde offiziell abgeschafft und Frauen konnten von da an per Gesetz selbst bestimmen, ob sie einen Beruf ausüben wollen oder nicht – das war die Zeit, als man die Frau endlich zu einem Menschen erklärte.“
Die Entwicklung bis dato ist für Pink „noch unausgegoren“, der Kampf der Geschlechter nicht entschieden, die Gleichstellung von Mann und Frau nach wie vor eine Ungleichstellung. Pink warnt allerdings vor Extremen: „Mit Emanzen in ihrer hochdosierten Entfaltung kann ich wenig anfangen. Vielen Müttern muss man hingegen ins Stammbuch schreiben, die Söhne nicht zu ,Prinzen‘ zu erziehen. Damit wäre für die Relativierung zwischen Patriarchat und Emanzipation schon viel getan. Und was in den vergangenen Jahrtausenden Männerhirnen an Einfällen zur Unterdrückung ihrer Frauen entsprossen ist, kann man nicht in ein paar Jahrzehnten ausrotten.“
Eine brauchbare Lösung für Pink wäre: „Sich gegenseitig respektieren, die Grenzen akzeptieren, vom Partner nicht einfordern, was man selbst nicht zu geben bereit ist. Ein wichtiger Punkt ist auch das biologische Moment: Eine Frau soll einen Mann nicht zur Memme degradieren, und wenn Frauen sich anstrengen, sich Maskulines zuzulegen, fühlt sich das auch seltsam und komisch an.“
„Judith“ ist sozusagen Pinks Protagonistin des Übergangs …
Buchpräsentation:
„Judith“, Roman von Maria Pink.
Judith ist eine junge Anwältin, hat in ihrem Beruf Einblick in die dunklen Seiten des Lebens und engagiert sich für die Betroffenen. Eines Tages fasst sie den Entschluss, den Beruf zu wechseln, weil sie vor den Unzulänglichkeiten der Rechtssprechung resigniert. Durch eine Australienreise erfüllt sich schließlich ihr eigenes, persönliches Schicksal auf dramatische Weise, sie lernt dort ihre große Liebe kennen …
„Judith“ erscheint im „context Verlag“.
Buchpräsentation und Lesung:
Am 25. November, 19 Uhr, im Europahaus Klagenfurt (Reitschulgasse 4).
Lesung: Maria Pink
Einleitende Worte: Verlegerin Isolde Pink
Buchvorstellung: Karin Waldner-Petutschnig.
Einen Hauch Australien bringt der Mulitiinstrumentalist Klaus Lippitsch ins Europahaus, Tanzperformance: Nina Reyes;
Fürs leibliche Wohl sorgt der Gasthof Neuhof aus Brückl. Eintritt frei!


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