Er kennt sich mit dem Flug der Schwalben aus

Mit "Zeichen oder Der Flug der Schwalben" bringt der Feldkirchner Gerhard Huber sein drittes Buch auf den Markt.

WOCHE: Was unterscheidet Ihr neuestes Buch von den beiden Vorgängern?
GERHARD HUBER: In dem dritten Buch geht es mir darum, aufzuzeigen, dass wir heute ganz klare Zeichen bekommen, dass das, was heute in der Wirtschaft, der Politik und der Gesellschaft abgeht, für uns Menschen nicht gut ausgehen kann und auch nicht gut ausgehen wird. Der Druck, der von allen Seiten auf uns einströmt auch kaum mehr auszuhalten ist. In diesem Buch geht es um das Leben in all seinen Facetten, vollkommen unabhängig davon, ob Sie jetzt Unternehmer sind, Arbeiter, Angestellter, Hausfrau, Vater oder Mutter, Sportler, Manager oder sonst wer. Und es geht um Lösungen, was kann ich tun, was können wir tun und was kein jeder selbst tun, um all dem Druck entfliehen zu können, dem Druck aus der Arbeitswelt, dem Druck der Wirtschaft, der Gesellschaft, dem Druck der Vorgesetzten, dem enormen Druck des heutigen Lebens überhaupt.
Es war mir aber auch ganz wichtig, dem Thema Burnout und Depressionen nochmals ein Kapitel zu widmen, weil, obwohl so viel wie noch nie über dieses Krankheitsbild geschrieben wird, die Unwissenheit darüber auch so groß ist wie noch nie. Für mich selbst ist es die absolute Wahrheit über Burnout und Depressionen, obwohl so viele behaupten, dass es gar keine absolute Wahrheit gibt.

In Ihrem neuen Buch schreiben Sie, dass Menschen auf der Suche sind. Auf der Suche wonach?
Ich glaube, dass die Menschen nach Wegen suchen, um dem Druck, der von allen Seiten, ganz speziell aber von der beruflichen und gesellschaftlichen Seite, auf sie einströmt, entfliehen zu können. Von Gesetzen, die uns Menschen auch immer mehr die Luft zum Atmen und zum Handeln nehmen. Von den so vielen Abhängigkeiten der unterschiedlichsten Konzerne und Branchen. Versuchen Sie zum Beispiel heute einmal ohne eine Bank an Ihr sauer verdientes und erspartes Geld heranzukommen. Unmöglich. Und so ergeht es uns auch in vielen anderen Bereichen des Lebens. Ich glaube, dass ganz, ganz viele Menschen sich nach einem vollkommen anderen, leichteren, lockereren, einfacheren Leben sehnen, in dem sie sich wirklich spüren können, ohne ein Konkurrent sein zu müssen, ohne sich permanent treiben lassen zu müssen, von niemandem, ohne sich permanent erklären und rechtfertigen zu müssen und ohne andere Menschen, Tiere oder unsere Umwelt zerstören zu müssen. Auch nicht den Kollegen.

Wie können wir dem Druck der Gesellschaft entfliehen?
Wenn ich jetzt einmal frech bin: "In dem Sie mein neuestes Buch lesen. Ich glaube aber auch daran, dass Sie in diesem Buch Antworten finden werden, zu denen den allermeisten Menschen noch nicht einmal die Fragen dazu eingefallen sind, ohne jetzt überheblich klingen zu wollen. Ich bin einfach nur riesig dankbar dafür."

Sie sprechen von Zeichen, auf die wir achten müssen. Welche Zeichen?
Ich spreche von Zeichen, die wir alle in unserem täglichen Leben bekommen. Ein jeder Einzelne bekommt sie und wir bekommen sie im Großen wie auch im Kleinen, nur haben wir verlernt auf die Zeichen zu achten, weil wir alle durch unser Leben rasen. Wir sind alle mit 300 km/h unterwegs, oder weil so viele andere Dinge in unserem Leben wichtiger erscheinen bzw. uns einsuggeriert und eingeredet worden sind.

Was passiert wenn wir die Zeichen nicht erkennen oder ignorieren?
Dann wird es an allen Seiten noch so richtig krachen und das vollkommen egal ob Sie hier in Österreich sind, in Deutschland, im restlichen Europa, Amerika, China, Indien oder sonst wo. Ich glaube, dass wir heute Gefahr laufen in eine weltweite Revolution hineinzuschlittern, weil das Leid der Bevölkerung und das Leid der Menschen weltweit schon viel zu groß ist, es aber noch größer werden wird. Es werden Völker aufstehen und es werden Nationen aufstehen und dann wird es für jene Menschen und jene Nationen nicht sehr lustig werden, die die Zeichen nicht erkannt und sich nicht nach diesen ausgerichtet haben. Doch letztendlich darf ein jeder für sich selbst entscheiden, wie auch ich mich selbst entschieden habe.

Wen und was wollen Sie mit Ihrem Buch erreichen?
Ich möchte so viele Menschen wie nur möglich auf der gesamten Welt damit erreichen. Und es geht mir um Bewusstseinsbildung und um Bewusstwerdung, dass wir so nicht weitermachen können und auch nicht dürfen. Doch in gleichem Ausmaß geht es mir auch darum von den positiven Zeichen zu sprechen, die wir ja auch massenhaft bekommen, wie es wirklich funktionieren kann im Großen wie im Kleinen. Wie es für den Staat funktionieren kann, die Wirtschaft, die Familie, wie es für jeden Einzelnen funktionieren kann, auch wenn es zu dieser besagten Revolution kommen sollte oder sich die Menschheit sogar in den Abgrund stürzen möchte, dann heißt das noch lange nicht, dass auch Sie in diesen Abgrund stürzen müssen. Für jeden einzelnen Menschen gibt es diese Möglichkeit.

Sie hatten selbst mit Burnout zu kämpfen. Haben Sie keine Angst eines Tages wieder auszubrennen?
Heute weiß ich, dass alles möglich ist und mit "alles" meine ich wirklich alles, doch ich glaube nicht, dass mir so etwas noch einmal passieren kann, weil ich auch glaube gelernt zu haben, auf die Zeichen zu achten und mein Leben und das meiner Familie nach diesen ausgerichtet habe.

STECKBRIEF:
Name: Gerhard Huber
Alter: 53
Wohnhaft in: Feldkirchen
Beruf: Schriftsteller, Autor, Vortragender
Familienstand: glücklichst verheiratet mit meiner grandiosen Sabine und zwei super-tolle Kinder namens Oliver und Benjamin
Hobbys: Leben, Sein, Wahrnehmen, Spüren, Fühlen, Geben
Lieblingsbuch: "Zeichen oder Der Flug der Schwalben" ohne jetzt für mein Buch Werbung machen zu wollen, weil es wie gesagt, pure Dankbarkeit ist.
Lebensmotto: siehe Hobbys

MIT ERFAHRUNGEN DEN ANDEREN HELFEN
FELDKIRCHEN. Gerhard Huber litt selbst an Burnout und Depressionen, lag fünf Monate im Krankenhaus, schluckte Unmengen an Medikamenten. Er hat es geschafft, gesund zu werden. "Ich bin wieder zurück im Leben", sagt der Feldkirchner.

Andere unterstützen
In den beiden Büchern "Burnout – Depressionen. Fluch oder Segen – Auf der Suche nach meinem Leben" und "Dem Burnout und der Depressionen entkommen. Leben gefunden" schreibt er über seine Erfahrungen. Damit will er anderen Menschen, die ebenfalls mit Burnout und Depressionen zu kämpfen haben, zur Seite stehen. "Ich möchte Betroffenen und deren Lebenspartnern samt Familien helfen und ihnen zur Seite stehen", so Hubers Intention.